Volksmedizin und Volkswissen

Vom Atlas der deutschen Volkskunde wurden zu Beginn der 1930er Jahre im gesamten deutschen Reich u.a. Befragungen zu den "volksmedizinischen" Praktiken der damaligen Zeit durchgeführt. Im Rahmen eines 1997 erfolgreich abgeschlossenen Habilitationsprojektes wurde seit langem vernachlässigtes Quellenmaterial unter Zuhilfenahme moderner EDV-Methoden ausgewertet. Die Arbeit versteht sich als Beitrag zur Diskussion um den Wert dieser alten, zentralen volkskundlichen Erhebung.

Weitere Schwerpunkte der ethnomedizinischen Forschung sind außerdem Fragen der Überlieferung und der Internalisierung von Krankheitsvorstellungen, der durch Krankheitsbilder vermittelten kulturellen Klassifikationen sowie der Korrespondenzen von medizinischer Gelehrten- und Populärkultur.

Beteiligte Wissenschaftler:

Prof. Dr. A. Hartmann, PD Dr. M. Simon

Veröffentlichungen:

Simon, M.: "Volksmedizin im frühen 20. Jahrhundert. Zum Quellenwert des Atlas der deutschen Volkskunde", Habilitationsschrift, Münster 1997, noch unveröffentlicht

Simon, M.: "Hauptzüge wissenschaftlicher Erforschung des Aberglaubens und seiner populärwissenschaftlichen Darstellungen der Zeit von 1800 bis in die Gegenwart. Eine Literaturanalyse", in: Europäische Hochschulschriften, Reihe XIX, Volkskunde/Ethnologie, Bd. 45, Peter Lang Verlag Frankfurt a. M. u.a. 1997

Hartmann, A.: "Das Amphibientheater. Kleine Volkskundliche Fallstudie aus der Froschperspektive", in: Burkhart Lauterbach u. Christoph Köck (Hrsg.), Volkskundliche Fallstudien. Profile empirischer Kulturforschung heute (Münchner Beiträge zur Volkskunde 22), Waxmann, Münster 1998, S. 61-73