Grundherrschaft als soziales System

Das Habilitationsvorhaben zielt auf die soziale Funktionsweise des Gebildes "Grundherrschaft". Im Rahmen einer Mikrostudie über die Westfälische Herrschaft Canstein werden vor allem die umfangreichen Gerichtsprotokolle des adligen Patrimonialgerichts Canstein aus dem 17. und 18. Jahrhundert ausgewertet. Das erkenntnisleitende Interesse richtet sich dabei nicht auf eine der in den Grundherrschaftsverband integrierten Gruppen und Individuen, sondern auf die Wechselseitigkeiten der Beziehungen vor allem auf sozialer und kultureller Ebene unter Einbeziehung der das Handeln von Individuen und Gruppen leitenden Normen und Ehrvorstellungen in ihrer subjektiven und kollektiven Wahrnehmung.

Drittmittelgeber:

MSWWF

Beteiligte Wissenschaftler:

Prof. Dr. R.-E. Mohrmann, Dr. B. Krug-Richter

Veröffentlichungen:

Krug-Richter, B.: "Konfliktregulierung zwischen dörflicher Sozialkontrolle und patrimonialer Gerichtsbarkeit. Das Rügegericht in der westfälischen Herrschaft Canstein 1718/19", in: Historische Anthropologie 5, H. 2, 1997, S. 212-228

Krug Richter, B.: "Man müßte keine leute zuhause hangen". Adelige Gerichtsherrschaft, soziale Kontrolle und dörfliche Kommunikation in der ländlichen Gesellschaft der frühen Neuzeit", in: Rolf Wilhelm Brednich u.a. (Hrsg.): Männlich-weiblich. Die Bedeutung der Kategorie Geschlecht in der Kultur. 31. Deutscher Volkskundekongreß in Marburg vom 22. bis 26. September 1997, Waxmann, Münster/Berlin/New York 1998 (in Druck)