Forschungsbericht 1997-98 | |
Klinik und Poliklinik für Neurologie
Albert-Schweitzer-Str. 33 48149 Münster Tel. (0251) 83-48196 Fax: (0251) 83-48181 e-mail: halleck@uni-muenster.de WWW: http://neurologie.uni-muenster.de/ger/index.htm Direktor: Prof. Dr. E. B. Ringelstein | |
Forschungsschwerpunkte 1997 - 1998
Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät Klinik und Poliklinik für Neurologie PD Dr. S. Knecht | ||||
Neuronale Plastizität
Lernen und Funktionserholung nach Gehirnverletzungen sind möglich, weil spezifische
Hirnfunktionen nicht vollständig an umschriebene Hirnareale gebunden sind. Eine
funktionelle Reorganisation infolge peripherer oder zentraler Einflüsse ist möglich.
Durch Veränderung synaptischer Gewichtungen können sich funktionelle
Hirnkarten um-organisieren und dementsprechend veränderte Wahrnehmungen
hervorrufen. Einerseits können z.B. nach einer Gliedmaßenamputation die
benachbarten Repräsentanzen des somatosensorischen Homukulus in den deafferenzierten
Kortexabschnitt "einwandern". Andererseits führt sensomotorisches Training einer
Gliedmaße zu einer Vergrößerung der zugehörigen kortikalen
Repräsentation. Diese Plastizität kann kurzlebig oder anhaltend und damit
irreversibel sein. Plastizität ist darüber hinaus modulierbar. So können
Schmerzen aber auch Pharmaka zu einer Verstärkung der funktionellen Umorganisation
führen. Die Kombination von physiotherapeutischem Training und pharmakologischer
Modulation kann die Funktionserholung nach Gehirnläsionen steigern. Mit der
Magnetenzephalographie kortikaler Repräsentationsareale und sensibler Testung
untersuchen wir Ausmaß und Mechanismen der Reorganisationsfähigkeit des
somatosensorischen Kortex. Ziel ist die Ermittlung und rehabilitationsfördernde
Beeinflussung der relevanten Faktoren für die plastische Reorganisation des Gehirns.
Veröffentlichungen: |
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Hans-Joachim Peter