Forschungsbericht 1997-98   
WWU-Logo Klinik und Poliklinik für Urologie
Albert-Schweizer-Straße 33
48143 Münster
Tel. (0251) 83-47441
Fax: (0251) 83-48348
e-mail: urologie@uni-muenster.de
WWW: http://medweb.uni-muenster.de/institute/urologie

Direktor: Prof. Dr. Lothar Hertle

 
 
 
[Pfeile blau] Forschungsschwerpunkte 1997 - 1998
Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät
Klinik und Poliklinik für Urologie
 
  Die klinischen Schwerpunkte der Klinik und Poliklinik für Urologie liegen in der rekonstruktiv-operativen Urologie, der Onkologie, der Andrologie, der Kinderurologie und Neurourologie. Klinische Kooperationen bestehen mit der Pädiatrie/Kindernephroloige, dem Bereich für assistierte Reproduktion der Frauenklinik/Institut für Reproduktionsmedizin, der Neurochirurgie, der internistischen und pädiatrischen Onkologie und dem Tumorzentrum Münsterland sowie mit den operativen Nachbardisziplinen Gynäkologie, Allgemeine Chirurgie, Thoraxchirurgie und Orthopädie. Die Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Onkologie, der Andrologie, der Neurourologie, der Interstitiellen Cystitis und der Entwicklung von Modellen zum Harnblasenersatz in vitro und in vivo. Im Rahmen der "Arbeitsgemeinschaft für Urologische Onkologie (AUO) der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG)" ist die Münsteraner Urologie maßgeblich an der Durchführung klinischer Studien zum Blasen-, Nieren-, Prostata- und Hodenkarzinom beteiligt und in der Organkommission "Hodentumoren" der AUO durch eine wissenschaftliche Mitarbeiterin der Klinik verantwortlich vertreten. Auf internationaler Ebene wird die Klinik in Gremien der WHO und der UICC (Arbeitskreis Prostata, "International Consultation on Prostate Cancer") durch einen wissenschaftlichen Mitarbeiter vertreten. Zur Verbesserung der Forschungsstruktur haben sich die Urologischen Kliniken Bonn, Essen und Münster zu einem Forschungsverbund zusammengeschlossen.

Forschungsprofil
In der urologischen Forschung werden klinisch und experimentell mittel- und langfristige Projekte verfolgt. Im Rahmen der grundlagenorientierten Forschungsvorhaben erfolgt die Freistellung junger Wissenschaftler für ein bis zwei Jahre im Rahmen von DFG-Forschungsstipendien, die ein experimentelles Arbeiten in international anerkannten Arbeitsgruppen auf dem Gebiet der "Blasenregeneration" ermöglichen. Erfolgreich durchgeführte und von der DFG geförderte Projekte sind: In-vitro und in-vivo Untersuchungen zum Muskulus detrusor-Ersatz; funktionelle Regeneration der Harnblase mit heterologer, azellulärer Blasenmatrix; Blasenersatz durch in-vitro kultiviertes, expandiertes autologes Gewebe ("Tissue engineering").

Forschungskooperation
Forschungskooperationen bestehen in Münster mit den Kliniken und Instituten für Reproduktionsmedizin / Assistierte Reproduktion der Frauenklinik, Humangenetik, Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin, Klinische Radiologie, Innere Medizin, Nuklearmedizin, Pädiatrie, Pharmakologie, und Strahlentherapie. Außerhalb der Universität Münster bestehen enge Kooperationen mit der Veterinäranatomie der Universität Gießen (Prof. Dr. M. Bergmann), der Klinik für Urologie der Universität Witten-Herdecke (Prof. Dr. S. Roth, Prof. Dr. Störkel), den Urologischen Universitätskliniken Bonn (Prof. Dr. Müller) und Essen (Prof. Dr. Rübben), die durch die gemeinsame Nutzung von klinischen Daten und Gewebe- und Serumbanken eine effektivere und intensivere Grundlagen- und klinische Forschung ermöglichen. Darüberhinaus bestehen Kooperationen mit Professor A. Atala, Laboratory of Tissue Engineering, Department of Urology, Harvard Medical School, Boston, USA und Professor E.A. Tanagho, MD, Department of Urology, University of California, San Francisco, USA.

Die wissenschaftlichen Schwerpunkte der Klinik und Poliklinik für Urologie erstrecken sich auf folgende Arbeitsgebiete:

  1. Andrologie (u.a. Spermatogenesestörungen, Sertoli-Zell-Differenzierung, operative Techniken, Hypogonadismus)
  2. Blase (u.a. Physiologie und Pathophysiologie der Blasenregeneration und des Harnblasenersatzes)
  3. Blasenkarzinom (u.a. Prognosefaktoren, adjuvante Therapiemöglichkeiten, operative Techniken, Lebensqualität)
  4. Erektile Dysfunktion (u.a. intracavernöse Pharmakotherapie, Induratio penis plastica)
  5. Hodentumor (u.a. Untersuchungen zur Therapieoptimierung, Fertilität-Sexualität-Lebensqualität, Tumorentstehung Carcinoma in situ, Prognosefaktoren)
  6. Interstitielle Zystitis (u.a. operative Techniken, Lebensqualität, Epidemiologie
  7. Inkontinenz (u.a. artifizielle Harnröhrensphinkter, Elektrostimulation)
  8. Kinderurologie
  9. Miktions(patho)physiologie (u.a. (Patho)physiologie Musculus detrusor vesicae/Musculus sphinkter externus, intravesikale Blasenstimulation)
  10. Nierenzellkarzinom (u.a. Prognosefaktoren, metastasiertes Nierenzellkarzinom)
  11. Prostata - Bildgebende Diagnostik (u.a. Phantomentwicklung für die transrektale Prostatabiopsie)
  12. Prostatakarzinom (u.a. Vergleich Histopathologie und Kernspintomographie, Prognosefaktoren, Lebensqualität, Qualitätssicherung)
  13. Prostataspezifisches Antigen (u.a. Meßverfahren für PSA, molekulare PSA-Formen, Eleminationskinetik als Prognoseparameter, PSA- Zellcluster im peripheren Blut als Prognoseparameter)
  14. Nephrolithiasis (u.a. Nephrolithiasis des Kindes, Konkrementanalyse
Darüberhinaus beteiligt sich die urologische Universitätsklinik an multizentrischen Studien der Arbeitsgemeinschaft für urologische Onkologie in der deutschen Krebsgesellschaft sowie an den Studien der Arbeitskreise der deutschen Gesellschaft für Urologie.

 

 A  Harnblasenkarzinom
   1      Multizentrische, randomisierte prospektive Studie zur adjuvanten Therapie des organüberschreitenden und/oder lymphogen metastasierten Harnblasenkarzinoms pT3b/pT4a, pN+: Therapie 3 x MVEC versus 3 x MC
   2      Multizentrische, randomisierte prospektive Studie zur adjuvanten Therapie des Harnblasenkarzinoms pT2, pN0 und pT3a, PN0: Therapie 2 x MVEC-Chemotherapie versus Kontrolle
   3      Multizentrische, randomisierte prospektive Studie zur Behandlung des fortgeschrittenen Harnblasen-karzinoms pT3b/pT4a, pN1-2, M0, R0 (RUTT 143); Therapie: 3 x MVEC-Chemotherapie versus Kontrolle
   4      Multizentrische, randomisierte prospektive Studie zur Behandlung des Carzinoma in situ der Harnblase mit Bropirimin versus BCG
   5      Multizentrische, randomisierte prospektive klinische Phase III-Studie zur Behandlung des lokal fortgeschrittenen oder metastasierten Urothelkarzinoms; Therapie: MVAC-Chemotherapie versus Gemcitabine plus Cisplatin (Protokoll B9E-MC-JHGA)
 B  Nierenzellkarzinom
   1      Multizentrische, randomisierte, prospektive klinische Phase III-Studie zur Behandlung des metastasierten Nierenzellkarzinoms; Therapie: Mistelkraut versus Interleukin 2, Interferon-alpha 2a und 5-Fluorouracil
   2      Multizentrische, randomisierte, prospektive klinische Phase III-Studie zur adjuvanten Behandlung des Nierenzellkarzinoms; Therapie: Interleukin 2, Interferon-alpha 2a und 5-Fluorouracil versus Kontrolle
 C  Hodentumor
   1      Multizentrische, randomisierte prospektive klinische Phase III-Studie zur Behandlung des Seminoms im klinischen Stadium I; Therapie: Carboplatin versus Strahlentherapie
   2      Multizentrische prospektive Studie zur Behandlung des Seminoms im klinischen Stadium Iia/b; Therapie: Monochemotherapie mit 3 bzw. 4 Zyklen Carboplatin im Stadium Iia bzw. im Stadium Iib
   3      Multizentrische, randomisierte prospektive Studie zur Therapieoptimierung beim nichtseminomatösen Hodentumor im klinischen Stadium I: Modifizierte retroperitoneale Lymphadenektomie versus risikoadaptierte Therapie (2 x PEB- Chemotherapie bei hohem Rezidivrisiko; Surveillance bei geringem Rezidivrisiko)
   4      Therapie der testikulären intraepithelialen Neoplasie
 D  Prostatakarzinom
   1      Multizentrische, prospektiv randomisierte Studie zur Behandlung von Patienten mit lokal fortgeschrittenem Prostatakarzinom nach radikaler Prostatovesikulektomie: Adjuvante Radiotherapie versus "wait and see"
 E  Urologische Plattenepithelkarzinome
   1      Multizentrische prospektive Pilotstudie zur Behandlung fortgeschrittener urologischer Plattenepithel-karzinome mit der Kombination von Interferon alpha (Roferon®) und Isotretinoin (Roaccutan®)
 F  Andrologie / Erektile Dysfunktion
   1      Multizentrische, placebokontrollierte prospektive Studie zum Einsatz von transdermalem Testosteron versus Placebo bei Patienten mit Androgenmangel
   2      Multizentrische, randomisierte, prospektive, placebokontrollierte Studie zum Einsatz von Moxisylyt intracavernös zur Behandlung der erektilen Dysfunktion (Placebo versus Moxisylyt 10, 20 oder 30 mg; Studienprotokoll CB 856 IC 9401)
   3      Multizentrische, prospektive Studie zum Einsatz von Moxisylyt 10 mg /20 mg intracavernös für 12 Monate zur Behandlung der erektilen Dysfunktion
   4      Prospektive, randomisierte, doppelblinde Langzeitstudie zur Behandlung der erektilen Dysfunktion mit Naltrexon versus Placebo
   5      Multizentrische, randomisierte, prospektive Doppelblindstudie zur Behandlung der Induratio penis plastica mit Potaba versus Placebo
 
 
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Hans-Joachim Peter
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Datum: 1999-04-30 ---- 1999-12-17