Forschungsbericht 1997-98 | |
Klinik und Poliklinik für Allgemeine Chirurgie
Waldeyerstraße 1 48149 Münster Tel. (0251) 83-56304 Fax: (0251) 83-56314 e-mail: senning@uni-muenster.de WWW: http://medweb.uni-muenster.de/institute/achir/ Direktor: Prof. Dr. N Senninger | |
Forschungsschwerpunkte 1997 - 1998
Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät Klinik und Poliklinik für Allgemeine Chirurgie AG Chirurgische Forschung | ||||
Intravitalmikroskopische Untersuchung der Mikrozirkulation der postischämischen Leber nach Endothelin-Rezeptor-Blockade
Das 1988 in seiner Struktur erstmals beschriebene vasoaktive Peptid Endothelin spielt im
Ischämie-/Reperfusionsschaden der Leber eine zentrale Rolle. Ziel dieser Untersuchung
war es, die postischämische Mikrozirkulation der Leber durch eine Blockade der
Endothelin-Rezeptoren zu verbessern.
In einem in vivo-Modell mit porto-kavalem Shunt (63 Wistar-Ratten, 200-250 g) wurde
durch Abklemmen des Ligamentum hepatoduodenale eine 30-minütige normotherme
Leberischämie induziert. Drei Versuchsgruppen wurden untersucht: I. Scheinoperation,
II. Ischämie, III. Therapie (i.v.-Gabe von 1 mg/kg KG des
Endothelin-Rezeptor-Antagonisten Bosentan vor Ischämie). Die hepatische
Mikrozirkulation wurde mit Hilfe der in vivo-Mikroskopie beurteilt (Durchmesser der Sinusoide
und postsinusoidalen Venolen, sinusoidale Perfusionsrate,
Leukozyten-Endothelzell-Interaktionen, Leukozytengeschwindigkeit, volumetrischer
Blutfluß) sowie die Serumtransaminasen und die Plasmaendothelin- und Bosentanspiegel
gemessen.
Die Ischämie führte zu einer 10-fachen Erhöhung der Endothelinspiegel.
Die Durchmesser der Sinusoide und Venolen waren, verglichen mit Gruppe I, auf 76 bzw.
85 % verringert. Die Perfusionsrate und der volumetrische Blutfluß waren ebenfalls
signifikant reduziert (p<0,05). Die Verabreichung von 1 mg/kg KG Bosentan
verhinderte die postischämische Konstriktion der Sinusoide und Venolen (98 bzw.
99 %). Die Therapie führte zusätzlich zur Verbesserung der Perfusionsrate
(p<0,001) und des volumetrischen Blutflusses, die postischämisch verstärkten
Leukozyten-Endothelzell-Interaktionen konnten verringert werden (p<0,05).
Mit der Verabreichung des Endothelin-Rezeptor-Antagonisten Bosentan wird die
postischämische Konstriktion verhindert und die Parameter der Lebermikrozirkulation
werden signifikant verbessert. Die Korrelation mit den Leberenzymwerten zeigt, daß die
Protektion der Mikrozirkulation zu einer Verringerung des Parenchymschadens führt.
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen: |
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Hans-Joachim Peter