Forschungsbericht 1997-98 | |
Institut für Strahlenbiologie
Robert-Koch-Straße 43 48149 Münster Tel. (0251) 83-55311 Fax: (0251) 83-55303 e-mail: goehde@uni-muenster.de WWW: http://medweb.uni-muenster.de/institute/stbio/index.html Direktor: Prof. Dr. Wolfgang Göhde | |
Forschungsschwerpunkte 1997 - 1998
Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät Institut für Strahlenbiologie Prof. Dr. Göhde, Prof. Dr. Köhnlein, PD Dr. Severin | ||||
Charakterisierung von Mutationsereignissen in Säuger-DNA
Seit 1987 sind Hefen verfügbar, die neben ihren 16 "normalen" Chromosomen ein oder
mehrere künstliche Chromosomen tragen (yeast artificial chromosomes; YACs). Diese
Chromosomen enthalten "Fremd-DNA", die jeder beliebigen Spezies entstammen kann. Um bei
positiven Ergebnissen an einem Maus-Modell weiterarbeiten zu können, verwendeten wir
Maus-YACs. Im Genom der Säugetiere finden sich bis zu 100.000
Mikrosatelliten-Sequenzen. Typische Mikrosatelliten-Sequenzen stellen die sogenannten
"CA-repeats" dar, 10- bis 40fache Wiederholungen eines CA-Dinukleotids. Man weiß,
daß solche Satelliten mit einer sehr hohen Frequenz rekombinieren und es scheint
wahrscheinlich, daß sie auch nach ionisierender Bestrahlung "hot spots" von
Mutationsereignissen sind. Bei Hefen sind diese Mikrosatelliten-Sequenzen wesentlich
kürzer und sehr viel seltener. Die YAC-Hefen sind haploid und können leicht in
beliebiger Zahl als Klone dargestellt und untersucht werden. Solche Hefen wurden
röntgenbestrahlt und plattiert. Die DNA vieler Einzelkolonien wurde isoliert, restringiert,
elektrophoretisiert und auf eine Nylonmembran transferiert (Southern-Blot). Diese
Nylonmembran wurde mit einer Mikrosatelliten-Sonde hybridisiert. Wir konnten 36 Banden
darstellen, von denen 22 als Maus- und 14 als Hefe-spezifisch charakterisiert wurden. Es wurden
2 Maus-spezifische Banden identifiziert, die immer wieder nach Röntgenbestrahlung
ausfielen. Daher sollen nun die beiden etwa 4000 Bp großen Fragmente isoliert und
sequenziert werden. Daraufhin sollen die gleichen DNA-Regionen bei bestrahlten Hefen, deren
Fingerprint nicht mehr die erwähnten Signale zeigt, charakterisiert werden. Dadruch
würden wir einen Einblick in die zugrundeliegenden Mutationsereignisse erhalten, die uns
Strahleneffekte besser verstehen lassen. - Kooperation mit der Abteilung Entwicklungsbiologie
und Molekulare Pathologie der Universität Bielefeld
Beteiligte Wissenschaftler: |
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Hans-Joachim Peter