Forschungsbericht 1997-98 | |
Institut für Anatomie
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Forschungsschwerpunkte 1997 - 1998
Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät Institut für Anatomie Funktionelle Morphologie von Blutzellen Erythrozyten | ||||
Morphologische Organisation menschlicher Blutplättchen bei zyklischen Aktivierungsvorgängen
Blutplättchen spielen eine entscheidende Rolle bei arteriosklerotischen
Veränderungen, die zu thrombotischen Komplikationen führen. Besonders bei
Patienten mit generalisierter Arteriosklerose und Störungen des Lipidstoffwechsels
kommt daher einer vermehrt auftretenden Plättchenaktivierung eine große
Bedeutung zu, die in einer Degranulierung und Reorganisation der Zytoskelettelemente
resultiert. Vor diesem Hintergrund sollten Membrantransformationen und Organisationsformen
des Zytoskeletts bei Plättchen untersucht werden, die nach einer ersten Aktivierung und
Degranulation durch das Thromboxan-Mimetikum U46619 in Gegenwart von Cytochalasin D
wieder in die Ruheform überführt wurden und anschließend erneut einer
Aktivierung durch Thrombin unterworfen wurden. Die durch U46619 und Cytochalasin
hervorgerufene Degranulierung führt zu großen intrazellulären Vakuolen
durch Fusion des Granulamembranen mit denjenigen des offenen kanalikulären Systems.
Dies wurde durch morphometrische Analyse und dreidimensionale Rekonstruktion verifiziert.
Nach Auswaschen der Aktivatoren erreichen die Zellen wieder die Ruheform, allerdings sind
interne Vakuolen vermehrt, da die Integration von offenem kanalikulärem System und
Granulamembranen erhalten bleibt. Bei der zweiten Aktivierung nimmt der interne
Membrangehalt erneut zu, da jedoch die Granula bereits mit dem offenen kanalikulären
System Kontakt haben, kann die Zunahme nur auf Integration des "dense tubular system" in das
Vakuolensystem erfogt sein. Dennoch reduzieren sich der äußere Umfang und die
Fläche der Plättchen nach längerer Zweitaktivierung durch Thrombin, hierin
äußert sich die Abgabe sogenannter "platelet microparticles". Auch die Elemente
des Detergenz-resistenten Zytoskeletts spiegeln den Wechsel zwischen erster Aktivierung,
Deaktivierung und zweiter Aktivierung wider. In diesem Zusammenhang wird die
Konformationsänderung des marginalen Mikrotubuli-Bündels mit Hilfe der
dreidimensionalen Rekonstruktion sichtbar gemacht.
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen: |
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Hans-Joachim Peter