Führungsinformationssysteme und Data Warehouse

Das Projekt Führungsinformationssysteme und Data Warehouse soll sowohl eine Methode als auch ein Werkzeug bereitstellen, die es zusammen ermöglichen das betriebswirtschaftliche Modell eines Führungsinformationssystems (FIS) in einem FIS-Repository integriert mit der technischen Realsisierung des FIS mittels DWH- und OLAP-Systemen zu halten. Grundlage der entsprechenden Methode ist eine Sprache, die ausreichend formal ist, um mit DWH- und OLAP-Systemen kommunizieren zu können, andererseits ausreichend flexibel ist, um die gewünschten betriebswirtschaftlichen Sachverhalte auszudrücken.

Auf der Basis anerkannter betriebswirtschaftlicher Theorien wurden die zur FIS-Modellierung erforderlichen Begriffe definiert. Der Zusammenhang der Begriffe wurde in einem Metamodell definiert. Grundlage der Sparchdefinietion bildet ein dreidimensionaler FIS-Rahmen, der mittels der Dimensionen "Wer" (Dimension der Führungskräfte), "Was" (Dimension der Informationsobjekte) und "Wofür" (Dimension der Steuerungs- und Regelungsaufgaben) eine Einordnung des betriebswirtschaftlich-inhaltlichen Aspektes von FIS erlaubt.

Diese Einordnung der betriebswirtschaftlichen Problemstellung erlaubt die Definition von Informationspaketen, die für jeden Aufgabenträger die für seine Aufgaben relevanten Informationsobjekte zusammenfassen Die Modellierung des FIS wird durch das Werkzeug MetaFIS unterstützt. MetaFIS nutzt die Konstrukte des Metamodells und erlaubt die schrittweise Spezifikation des betriebswirtschaftlichen FIS-Modells, welches im MetaFIS-Repository abgelegt wird.

Mittels geeigneter Algorithmen können aus dem betriebswirtschaftlcihen Modell des FIS das Datenbankschema des Data Warehouse und die Zugriffsalgorithmen des OLAP-Systems automatisch generiert werden. Bei erforderlichen Anpassungen des betriebswirtschaftlichen Modells kann eine Anpassung der DWH-Strukturen und der OLAP-Anfragen somit automatisch erforlgen. Die aufgabenspezifische Informationsversorgung durch das FIS kann auf diese Weise gesichert werden.

Beteiligte Wissenschaftler:

Dr. Dipl.-Kfm. Dipl.-Inform. Roland Holten, Dipl.-Wirt.Inform. Ralf Knachstedt, Prof. Dr. Jörg Becker, Dipl.-Kfm. Redmer Luxem

Veröffentlichungen:

Holten, R.: Fünfstufige hierarchische Koordination verteilter Objekte. In:E.J. Sinz et al. (Hrsg.): Tagungsband "Verteilte Objekte inOrganisationen" (MobIS '97), Rundbrief Informationssystem-Architekturen des FA 5.2, 1997, S. 11-15

Becker, J.; Holten, R.: Fachkonzeptuelle Spezifikation von Führungsinformationssystemen. Wirtschaftsinformatik, 40 (1998) 6, S.483-492

Holten, R.; Ehlers, L.: Repository zur Integration externer Informationen in Führungsinformationssysteme. In: Proceedings zur WI-Fachtagung: Integration externer Informationen in Management Support Systems; 8.-9.10.1998, Dresden

Holten, R.; Knackstedt, R.: Führungsinformationssysteme. Historische Entwicklung und Konzeption. In: J. Becker; H. L. Grob; U. Müller-Funk; G. Vossen: Arbeitsberichte des Instituts für Wirtschaftsinformatik Nr. 55,Münster 1997

Holten, R.: Die drei Dimensionen des Inhaltsaspektes von Führungsinformationssystemen. In: J. Becker; H. L. Grob; U.Müller-Funk; G. Vossen: Arbeitsberichte des Instituts für Wirtschaftsinformatik Nr. 56, Münster 1997.

Schüppler, D.: Auswirkungen moderner Konzepte und Technologien auf die Geschäftsprozesse im mehrstufigen Handel. HMD - Theorie und Praxis der Wirtschaftsinformatik, 35 (1998) 199, S. 91-109.

Schüppler, D.; Dönselmann, S.: Optimierungspotential im Wareneingang. In: Enzyklopädie des Handels: Automatische Disposition. Hrsg.: Europäisches Handelsinstitut e.V., Köln. Köln 1997, S. 66-69.