Forschungsbericht 1997-98   
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Direktoren: Prof. Dres. D. Birk, H. Bonus (geschäftsf.), H.L. Grob, H. Grossekettler, R. Schulze;
Abt. Lateinamerika: Prof. R. Eschenburg;
Korrespondierende Mitglieder: Prof. Dr. P. Kirchhof, Universität Heidelberg, Akad.Dir.i.R. Dr. W. Jäger, Münster;
Geschäftsführer: Dr. R. Greve

 
 
 
[Pfeile blau] Forschungsschwerpunkte 1997 - 1998
Fachbereich 04 - Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät
Institut für Genossenschaftswesen
Grundlagenforschung
 


Prekäre Beziehungen und Neue Institutionenökonomik

Im Zentrum der Neuen Institutionenökonomik steht die Transaktion: Werte werden über die Grenze des eigenen Einflußbereichs hinwegbewegt. Transaktionen können riskant sein und müssen abgesichert werden. Dies geschieht mit Hilfe von Institutionen. Darunter versteht man einen Satz von Regeln und Normen, die für den Fall von Verstößen mit Sanktionen bewehrt sind. Beispiele sind etwa Verträge, Usancen oder auch Unternehmen. Häufig fällt jedoch eine Sicherung aus oder eine Absicherung ist nicht möglich, weil die Regeln unscharf oder die Sanktionen unbestimmt sind. In diesem Falle sind eingegangene Beziehungen prekärer Natur. Das Prekäre kann latent sein und plötzlich akut werden. Der Wechsel von Werten über die Grenze des eigenen Einflußbereichs geschieht dann gegen den eigenen Willen. Ein Beispiel ist der Raub. In einer neoklassischen Welt haben prekäre Beziehungen keine Bedeutung. Aber wenn Transaktionskosten eine Rolle spielen, kann es zu Abhängigkeiten kommen, die in opportunistischer Weise ausgenutzt werden können. In prekären Beziehungen kommt es deshalb auf die Identität des Partners an. Zu unterscheiden sind Ich-Identität und Gruppenidentität. Identitätslose Unternehmen ohne Tradition und erkennbares Ziel sind keine verläßlichen Partner in einer latent prekären Beziehung.

Beteiligter Wissenschaftler:

Prof. Dr. Holger Bonus

Veröffentlichungen:

Bonus, H.: Precarious Relationship in Economics, Center for Research on Contracts and the Structure of Enterprise, Katz Graduate School of Business, University of Pittsburgh, Working Paper Series, No. 95-01, 1995

Bonus, H.: Prekäre Beziehungen, in: Wagner, H., Jäger, W. (Hrsg.): Stabilität und Effizienz hybrider Organisationsformen, Kooperations- und genossenschaftswissenschaftliche Beiträge, Bd. 36, Regensberg, 1995, S. 101-108

Bonus, H.: Europäische Identität in ökonomischer Sicht, in: Henrichsmeyer, W., Hildebrand, K., May, B. (Hrsg.): Auf der Suche nach europäischer Identität, Bonner Schriften zur Integration Europas, Bd. 5, 1995, S. 67-100

Bonus, H.: Die Langsamkeit von Spielregeln, in: Backhaus, K., Bonus, H., Die Beschleunigungsfalle oder der Triumpf der Schildkröte, 3. Aufl., Schäffer-Poeschel, Stuttgart, 1998, S. 41-56

Bonus, H.: Familien- und Haushaltsentscheidungen in einer postindustriellen Wirtschaft, in: Richarz, I. (Hrsg.): Der Haushalt - Neubewertung in der Postmoderne, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen, 1998, S. 95-108

Backhaus, K., H. Bonus: Unternehmens-Identität und Stil, in: Backhaus, K., Bonus, H., Die Beschleunigungsfalle oder der Triumpf der Schildkröte, 3. Aufl., Schäffer-Poeschel, Stuttgart, 1998, S. 27-40

 
 
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Hans-Joachim Peter
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Datum: 1999-08-02 ---- 1999-09-16