Forschungsbericht 1995-96   
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Geschf. Direktor: Prof. Dr. R. J. Paul

 
 
 
[Pfeile grün] Forschungsschwerpunkte 1995 - 1996
Fachbereich 18 - Biologie
Institut für Zoophysiologie
Arbeitsbereich Zoophysiologie (Prof. Dr. R.J. Paul)


Untersuchungen zur Zusammensetzung der Zoobenthosgemeinschaft der Gröninger Plate, ihrer Stabilität und Elastizität.

Es werden im Bereich des Makrozoobenthos Untersuchungen zur Wiederbesiedlung experi- mentell erzeugter, azoischer Flächen im Rückseitenwatt von Spiekeroog durchgeführt. Diese entstehen als Folge einer Abdeckung mit Planen und verfügen im Gegensatz zu parallel untersuchten Kontrollflächen nicht mehr über einen Redoxhorizont. Zudem konnte nachgewiesen werden, daß derartige Versuchsflächen mit Werten von 1 mmol/l und mehr deutlich mit Sulfid belastet sind und es auch längerfristig bleiben.

Ausgehend von einer sehr geringen Grundbesiedlung findet eine Wiederbesiedlung nur sehr langsam und vorwiegend durch juvenile Stadien weniger Arten statt. Sowohl bei den juvenilen als auch bei den adulten Stadien ist erst zum Herbst hin ein Ansteigen der Ge- samtindividuenzahlen auf Werte, die an die der Kontrollflächen angenähert sind, festzustellen. Während die Artenanzahlen bei den juvenilen Stadien der Versuchsfläche relativ schnell wieder ansteigen und schon nach einem Monat an die Kontrollfläche angenäherte Werte zeigen, liegen die Artenanzahlen bei den adulten Stadien unter den gefundenen Artenzahlen der Kontrollflächen.

Unter den auf den Versuchsflächen auftretenden juvenilen Stadien sind anfangs vorwie- gend Muscheln (Mytilus edulis, Macoma baltica, Mya arenaria) in ganz geringen Anzahlen nachweisbar. Diese bleiben auch dauerhaft vorhanden. Nach einer Woche treten erstmals Polychaeten wie Pygospio elegans, Polydora lignii, und Scoloplos armiger als ständige Besiedler auf. Im wesentlichen wird die Besiedlung durch juvenile Stadien von Spioniden (P. elegans, P. lignii) bestimmt.

Das Vorhandensein von oxischem Sediment ist eine wesentliche Voraussetzung für eine mögliche Besiedlung, damit kommt es auch auf Mikrophytobenthos- und Meiozoobenthosebene zu einer schnellen Regeneration.

Eteone longa ist der erste auftretende Räuber. Im Umfeld kommt er mit P. elegans vergesellschaftet vor. Auf den Versuchsflächen konnten sonst keine Räuber nachgewiesen werden.

Die vorhandene Siedlungsstruktur ist sehr instabil.

Drittmittelgeber:

Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie

Beteiligte Wissenschaftler:

Dr. R. Wilhelm, A. Tecklenborg

 
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Hans-Joachim Peter
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Informationskennung: FO18HC04
Datum: 1998-06-16