Forschungsbericht 1995-96   
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Geschf. Direktorin: Prof. Dr. A. Barnekow

 
 
 
[Pfeile grün] Forschungsschwerpunkte 1995 - 1996
Fachbereich 18 - Biologie
Institut für Neuro- und Verhaltensbiologie
Arbeitsbereich Neurophysiologie (Prof. Dr. U. Thurm, em.)


Molekularbiologische Arbeiten an Süßwasserpolypen Hydra spec.

Mit Hilfe monoklonaler Antikörper, die wir gegen Oberflächen-Epitope des Cnidocil- Apparates der Nesselzellen von Hydra selektierten, hatten wir im vorangegangenen Berichtszeitraum cDNA-Klone aus Expressions-Bibliotheken von Hydra isoliert mit dem Ziel, Proteine zu erfassen, die in der Signaltransduktion dieser Zellen beteiligt sind.

Zwei Klone (M4) zeichneten sich in ihrer überlappenden abgeleiteten Aminosäuresequenz durch einen ungewöhnlich hohen Anteil geladener Aminosäuren aus. Mit Hilfe polyklonaler Antikörper, die wir gegen das Fusionsprotein bilden ließen, wurde nun das Genprodukt im Gewebe lokalisiert: es findet sich im Bereich der Zellkontaktzonen (septate junctions) auf der Plasmaseite der Membran aller Zellen des Ektoderms. Mit diesen Antikörpern ließ sich ein größerer cDNA-Klon (2020 Basenpaare lang) aus der Expressionsbibliothek isolieren. Die aus seiner Sequenzierung abgeleitete Aminosäuresequenz besitzt aufschlußreiche Homologien zu bestimmten Domänen intrazellulärer Zellkontakt-assoziierter Proteine von Wirbeltieren und der Fliege Drosophila.

Mit einem der ursprünglichen monoklonalen, gegen Nesselzell-Epitope gerichteten Antikörper (CN1) wurde ein weiterer cDNA-Klon (CV7) von 3030 Basenpaare-Länge isoliert. Die aus seiner Sequenzierung abgeleitete Aminosäuresequenz zeigt eine gewisse Homologie zu einem Protein, das in Wirbeltier- Muskelzellen mit der Membran assoziiert ist (Dystrophin). Polyklonale Antikörper, die wir gegen einen Abschnitt der Hydra-Sequenz herstellen ließen, weisen seine Präsenz speziell im Cnidocil aus.

Mit einem monoklonalen Antikörper (Gc 3.2), für den sich eine hemmende Wirkung auf die Nesselzell-Chemorezeptoren andeutete, wurde ein cDNA-Klon isoliert, dessen Sequenzierung eine hohe Homologie mit Chaperon-Proteinen HSP70 aufwies. Polyklonale Antikörper, die wir gegen das Fusionsprotein dieses Klons herstellen ließen, lokalisieren es vornehmlich in den ektodermalen Epithelmuskelzellen der Tentakel.

Drittmittelgeber:

Deutsche Forschungsgemeinschaft, Sonderforschungsbereich 310 "Intra- und interzelluläre Erkennungssysteme", Fonds der Chemischen Industrie

Beteiligte Wissenschaftler:

A. Friedrich, S. Göbbels, Dr. R. Golz, Dr. G. Maier, G. Peiler, A. Riehm, Ch. Schneider, Dr. J. Schröder und Prof. Dr. U. Thurm (gemeinschaftliche Leitung), A. Toell

 
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Hans-Joachim Peter
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Informationskennung: FO18GD04
Datum: 1998-07-03