Forschungsbericht 1995-96 | |
Institut für Neuro- und Verhaltensbiologie Badestraße 9 48149 Münster Tel. (0251) 83 - 2 38 94 FAX (0251) 83 - 2 83 90 Geschf. Direktorin: Prof. Dr. A. Barnekow | |
Forschungsschwerpunkte 1995 - 1996 Fachbereich 18 - Biologie Institut für Neuro- und Verhaltensbiologie Arbeitsbereich Neurophysiologie (Prof. Dr. U. Thurm, em.) |
Molekularbiologische Arbeiten an Süßwasserpolypen Hydra spec.
Mit Hilfe monoklonaler Antikörper, die wir gegen Oberflächen-Epitope des Cnidocil-
Apparates der Nesselzellen von Hydra selektierten, hatten wir im vorangegangenen
Berichtszeitraum cDNA-Klone aus Expressions-Bibliotheken von Hydra isoliert mit dem
Ziel, Proteine zu erfassen, die in der Signaltransduktion dieser Zellen beteiligt sind.
Zwei Klone (M4) zeichneten sich in ihrer überlappenden abgeleiteten
Aminosäuresequenz durch einen ungewöhnlich hohen Anteil geladener
Aminosäuren aus. Mit Hilfe polyklonaler Antikörper, die wir gegen das
Fusionsprotein bilden ließen, wurde nun das Genprodukt im Gewebe lokalisiert: es findet
sich im Bereich der Zellkontaktzonen (septate junctions) auf der Plasmaseite der Membran
aller Zellen des Ektoderms. Mit diesen Antikörpern ließ sich ein größerer
cDNA-Klon (2020 Basenpaare lang) aus der Expressionsbibliothek isolieren. Die aus seiner
Sequenzierung abgeleitete Aminosäuresequenz besitzt aufschlußreiche
Homologien zu bestimmten Domänen intrazellulärer Zellkontakt-assoziierter
Proteine von Wirbeltieren und der Fliege Drosophila.
Mit einem der ursprünglichen monoklonalen, gegen Nesselzell-Epitope gerichteten
Antikörper (CN1) wurde ein weiterer cDNA-Klon (CV7) von 3030
Basenpaare-Länge isoliert. Die aus seiner Sequenzierung abgeleitete
Aminosäuresequenz zeigt eine gewisse Homologie zu einem Protein, das in Wirbeltier-
Muskelzellen mit der Membran assoziiert ist (Dystrophin). Polyklonale Antikörper, die wir
gegen einen Abschnitt der Hydra-Sequenz herstellen ließen, weisen seine Präsenz
speziell im Cnidocil aus.
Mit einem monoklonalen Antikörper (Gc 3.2), für den sich eine hemmende Wirkung
auf die Nesselzell-Chemorezeptoren andeutete, wurde ein cDNA-Klon isoliert, dessen
Sequenzierung eine hohe Homologie mit Chaperon-Proteinen HSP70 aufwies. Polyklonale
Antikörper, die wir gegen das Fusionsprotein dieses Klons herstellen ließen,
lokalisieren es vornehmlich in den ektodermalen Epithelmuskelzellen der Tentakel.
Drittmittelgeber:
Beteiligte Wissenschaftler:
Hans-Joachim Peter