Forschungsbericht 1995-96 | |
Institut für Pharmazeutische Biologie und Phytochemie Hittorfstr. 56 48149 Münster Tel.: (0251) 83 - 3 33 80 Fax: (0251) 83 - 3 83 41 Direktor: Prof. Dr. Adolf Nahrstedt nahrste@uni-muenster.de | |
Forschungsschwerpunkte 1995 - 1996 Fachbereich 17 - Chemie Institut für Pharmazeutische Biologie und Phytochemie Arbeitsbereich Prof. Dr. Heinrich Glasl |
Isolierung und Charakterisierung potentieller Hämostyptica aus Höheren Pflanzen
Das Kraut von Capsella bursa-pastoris (Hirtentäschelkraut) wird anerkannt genutzt
mit den hauptsächlichen Anwendungsgebieten: Äußerlich als
Hämostypticum (z.B. Nasenbluten), innerlich bei Dysmenorrhöen. Bisherige
Untersuchungen zum wirksamen Prinzip waren widersprüchlich bzw. erfolglos. Die
phytochemischen Arbeiten zur Verifizierung dieser hämostyptischen Anwendung und
Isolierung der wirksamen Verbindung konnten insoweit abgeschlossen werden, indem eine
selektiv wirkende Fraktion gewonnen werden konnte, welche im Rekalzifikations-Test eine
optimale Verkürzung der Blutgerinnungszeit bewirkte. Die Strukturen dieser
Wirkkomponente, welche in der Gattung Capsella auf diese eine Art begrenzt ist,
konnten bislang noch nicht endgültig geklärt werden. Die Arbeiten wurden mit einer
Dissertation abgeschlossen.
Weitere, gesonderte Untersuchungen (Prof. Dr. H. Winterhoff, Inst. für Pharmakologie
und Toxikologie) an anderen Fraktionen des Krautextrakts deuten auf eine Beeinflussung
hypophysärer Hormone mit regulatorischer Wirkung auf den Menstruationszyklus hin und
werden weitergeführt.
Neben Capsella bursa-pastoris sind in der Literatur noch weitere Drogen mit
hämostyptischer Wirkung bekannt. So konnte auch aus verschiedenen Varietäten
von Achillea millefolium eine im Rekalzifikations-Test optimal wirkende Fraktion isoliert
werden, welche in den physikalischen Konstanten der aus Capsella bursa-pastoris
ähnelt, jedoch im Gegensatz zu dieser Pflanze bereits genuin im frischen Kraut zu finden
ist. Das besondere Interesse gilt nun der Charakterisierung dieser Fraktion.
Beteiligte Wissenschaftler:
Hans-Joachim Peter