Forschungsbericht 1995-96 | |
Institut für Biochemie Wilhelm-Klemm-Straße 2 48149 Münster Tel. (0251) 83 - 3 32 00 Direktor: Prof. Dr. H.-J. Galla | |
Forschungsschwerpunkte 1995 - 1996 Fachbereich 17 - Chemie Institut für Biochemie Arbeitsbereich Prof. Dr. A. Lezius |
Klonierung und Expression der extrazellulären Bereiche des NMDA Rezeptors
Der NMDA Rezeptor bildet einen ligandenaktivierten Ionenkanal der Neuronen des zentralen
Nervensystems, dessen natürlicher Transmitter L-Glutamat ist. Er enthält zwei
extrazelluläre Bereiche, (1) den N-terminalen Teil mit einer Domäne, die hohe
Homologie mit dem cardialen Fettsäurebindungsprotein (FABP) aufweist, und (2) die
extrazelluläre Schleife, die an der Bindung des Transmitters beteiligt ist. Ausgehend von
mRNA aus Rattenhirn wurden beide extrazellulären Bereiche über reverse
Transcription und Polymerasekettenreaktion in E.coli Vektoren kloniert. Es wurden
verschiedene Expressionssysteme für diese Proteine konstruiert. Die Proteine wurden
sowohl in löslicher Form als Fusionsproteine mit N-terminalem Thioredoxin erhalten als
auch in unlöslicher Form mit N-terminalem Hexahistidin. Nach Solubilisierung und
Renaturierung wurde ein lösliches Protein gewonnen. Bindungsstudien mit
isotopenmarkierter Ölsäure und Arachidonsäure ergaben, daß keines der
löslichen Proteine des extrazellulären Bereiches Fettsäuren bindet. Daraus ist zu
schließen, daß die Modifizierung der Kanaleigenschaften des Rezeptors durch Öl-
oder Arachidonsäure nicht über die extrazelluläre FABP homologe Domäne
vermittelt wird. Die Wechselwirkung der N-terminalen Domäne mit der extrazellulären
Schleife wird z.Zt. untersucht. Mit Antikörpern, die gegen die extrazelluläre Schleife
gerichtet sind, kann der NMDA Rezeptor auf Zellen detektiert werden.
Hans-Joachim Peter