WWU-Statements

Warum haben wir uns für Open-Access entschieden?

Viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der WWU haben bereits von einem unserer Angebote zum offenen Publizieren Gebrauch gemacht. Hier kommen einige von ihnen zu Wort.

Dr. Christina Riesenweber, Alumna der WWU, jetzt FU Berlin

Für mich ist Open-Access-Publizieren eine Selbstverständlichkeit, und ich bin sehr froh, durch die Services der Schriftenreihe einen unkomplizierten Weg zu mehr Sichtbarkeit für meine Dissertation „Die Ordnungen der Literaturwissenschaft“ gefunden zu haben. Meine Arbeit ist fächerübergreifend ausgerichtet und Open Access ist der beste Weg um sicherzustellen, dass Forschungsergebnisse auch außerhalb der engeren Fachkreise wahrgenommen werden

Dr. Katharina König, Germanistisches Institut

Zum einen hat uns der sehr kurze Prozess von der Fertigstellung des Manuskripts bis zur Veröffentlichung dazu bewogen, den Band 'SMS, WhatsApp & Co.' in einer Open-Access-Lösung zu publizieren.
Zum anderen hat sich auch das Thema des Sammelbands hierfür angeboten: Unsere Kommunikationswege haben sich in den Zeiten des mobilen Internets grundlegend verändert und damit auch die Möglichkeiten der digitalen Publikation.
In den vergangenen Monaten habe ich immer wieder die Rückmeldung bekommen, dass der Band von Studierenden schnell gefunden wird und dass die Open-Access-Publikation ihren Recherche- und Arbeitsweisen entspricht.

Prof. Dr. Joachim Jose, Pharmazeutische und Medizinische Chemie

Durch Open Access kann ich meine Forschung weltweit sichtbar und zugänglich machen. Das ist für mich besonders wichtig, da ich mit Wissenschaftlern aus Ländern zusammenarbeite, in denen Closed-Access-Literatur nicht umfassend verfügbar ist.
Open Access macht meine Forschung auch außerhalb der wissenschaftlichen Community sichtbar. So wird Bewusstsein und Akzeptanz der Gesellschaft für die Wissenschaft geschaffen.

Burkard Rosenberger, Universitäts- und Landesbibliothek Münster

Als Herausgeber von Neuausgaben sog. „alter“ Musik (in meinem Fall Musik aus dem 17. und 18. Jahrhundert) hat man es mit zwei grundsätzlich verschiedenen, weltweit verstreuten Interessensgruppen zu tun: Zum einen ist da die wissenschaftliche Fachcommunity, deren Interesse vor allem einer textkritischen Quellenedition gilt, zum anderen sind dort viele praktisch ausübende Musiker, die aus dem bereitgestellten Notenmaterial musizieren möchten und damit der geschriebenen Musik zu ihrem eigentlichen Zweck verhelfen möchten: dass sie erklingt.
Beiden Interessen gleichzeitig wird man bei einer gedruckten Publikation nur selten gerecht werden können, denn kaum ein Musikverlag kann eine solche Publikation wirtschaftlich vertretbar in sein Programm aufnehmen, zumal, wenn es sich um Werke von weniger bekannten Komponisten handelt. Insofern ist für mich eine reine Open-Access-Publikation wie bei der Edition Papier.Klänge der ULB ebenso wie die hybride Publikationsweise der Wissenschaftlichen Schriften der WWU als Kombination von Open Access und kostengünstiger gedruckter Publikation on demand ideal: Die praktischen Musiker können aus den Open Access bereitgestellten Noten ohne rechtliche Probleme musizieren, während die Fachwissenschaftler sowohl auf die online verfügbare als auch die gedruckte Ausgabe zurückgreifen können. Und das Konzept geht auf: Bei meiner Edition von Johann Crügers Geistlichen Kirchen-Melodien erreichten wir einen sehr hohen Absatz der Druckausgabe, der durch die über 3.000 Downloads der elektronischen Version eher befördert als vermindert wurde. Eine solch erfreuliche, weltweite Resonanz ist nur durch Open Access zu erreichen!

Die Redaktion der Textpraxis

Die Zeitschrift "Textpraxis. Digitales Journal für Philologie" erscheint zweimal im Jahr online und kostenfrei, sowohl für LeserInnen als auch für AutorInnen.
Für uns war die Entscheidung, Open Access zu publizieren, eine wissenschaftspolitische, aber auch eine, die mit dem Design unserer Zeitschrift zusammenhängt. Wir verfolgen dabei ein demokratisches Wissens- und Wissenschaftsmodell, das Zugänge zu Bildung und Fachdiskursen ermöglicht, unabhängig von institutioneller Anbindung und den finanziellen Ressourcen unserer RezipientInnen. Gleichzeitig wollen wir gerade NachwuchswissenschaftlerInnen kostenfreie Publikationsmöglichkeiten bieten. Diese Möglichkeiten stellt das Internet als Medium prinzipiell zur Verfügung. Es ist hier möglich, einen einfachen, internationalen Wissenstransfer herzustellen und gleichzeitig eine Diskussionsplattform anzubieten, die AkteurInnen aus unterschiedlichen Hintergründen und akademischen Kulturen zusammenbringen kann. Dazu dienen auf unserer Seite vor allem die Kommentarfelder und die Option, mit Repliken auf Texte zu antworten. Auch inhaltlich ist der offene Zugang zu unseren Inhalten und Diskussionen von großer Bedeutung, da wir neben unseren thematischen Säulen „Theorie“ und „Gesellschaft“ auch „Praxis“ als Themenfeld adressieren. Entsprechend müssen auch Menschen ohne Uni-Verbindungen, die dafür aber in der ‚Praxis‘ tätig sind, unsere Inhalte erreichen können. Insgesamt steht Textpraxis also für eine offene, internationale Wissenschaftskultur, die auf den gleichberechtigten Austausch unterschiedlicher AkteurInnen setzt. Und dafür steht unserer Auffassung nach Open Access.

Prof. Dr. Elisabeth Timm, Sem. für Volkskunde/Europäische Ethnologie der WWU

Als Mitherausgeberin der Zeitschrift für Kulturwissenschaften halte ich die nicht-kommerziellen, öffentlichen Open-Access-‌Dienste der ULB Münster für eine wichtige und wertvolle Ergänzung der Print-Ausgabe der Zeitschrift.