Kontaktdaten Klara Hagelweide

Dr. Klara Hagelweide

 

 

 

 

Abgeschlossenes Projekt

Fortsetzung folgt: Abfolgen und Zusammenhänge von Handlungsschritten

Den ganzen Tag lang sehen wir andere Menschen handeln. Dabei können wir ganz ohne Nachdenken erkennen, was unser Gegenüber tut und mit hoher Treffsicherheit entscheiden, wie er sich weiter verhalten wird. Beobachten wir zum Beispiel jemanden, der seine Hand in Richtung einer Wasserflasche bewegt, so vermuten wir, dass er sie greifen und wahrscheinlich auch öffnen wird, um aus ihr zu trinken. Welche Mechanismen erlauben dieses so selbstverständliche Erkennen und Antizipieren von Handlungen? Einerseits verstehen wir Handlungen, indem wir automatisch mögliche Handlungsziele abrufen. Schon Kleinkinder erwarten, dass Handlungen in einem sinnvollen Zusammenhang stehen und auf ein Handlungsziel hinführen (Csibra & Gergely, 2003). Andererseits nutzen wir Wissen über Handlungsabläufe, zum Beispiel in Form von Handlungsskripten (Schank & Abelson, 1977), und erwarten, dass Handlungen so fortgeführt werden, wie wir es zuvor oft beobachtet haben (Schiffer, Ahlheim, Ulrichs, & Schubotz, 2012). Im Rahmen meines Projektes soll untersucht werden, wie der Abruf von Handlungszielen und die Verarbeitung der Reihenfolge von Handlungsschritten zusammenspielen. Spielt zum Beispiel die Vorhersage kommender Handlungsschritte aufgrund ihrer Reihenfolge eine umso größere Rolle, je aufwendiger es ist, ein Handlungsziel abzurufen? Oder sind die Berücksichtigung der Reihenfolge von Handlungsschritten und der Abruf von Handlungszielen zwei Funktionen, die unabhängig voneinander ablaufen? Da beide Funktionen mit der Aktivierung des Gyrus frontalis inferior (IFG) assoziiert sind, soll durch die Beantwortung dieser Fragen auch die Beteiligung des IFG bei der Handlungsbeobachtung genauer beleuchtet werden.

Literatur

Abelson, R., & Schank, R. C. (1977). Scripts, plans, goals and understanding: An Introduction into Human Knowledge Structures. Hillsdale, NJ: Erlbaum.

Gergely, G., & Csibra, G. (2003). Teleological reasoning in infancy: The naıve theory of rational action. Trends in cognitive sciences, 7(7), 287-292.

Schiffer, A. M., Ahlheim, C., Ulrichs, K., & Schubotz, R. I. (2012). Neural changes when actions change: adaptation of strong and weak expectations. Human Brain Mapping.

 

Publikationen

Hagelweide, K., Schönberger, A.R., Kracht, L., Gründler, T., Fink, G.R., Schubotz, R.I. (2018). Motor cognition in patients treated with subthalamic nucleus deep brain stimulation: Limits of compensatory overactivity in Parkinson's disease.  Neuropsychologia, 117, 491-499.

Schönberger, A.R., Hagelweide, K., Pelzer, E.A., Fink, G.R., & Schubotz, R.I. (2015). Motor loop dysfunction causes impaired cognitive sequencing in patients suffering from Parkinson's disease. Neuropsychologia, 77, 409-420.

Binder, E., Hagelweide, K., Wang, L.E., Kornysheva, K., Grefkes, C., Fink, G.R., & Schubotz, R.I. (2014). Sensory-guided motor tasks benefit from mental training based on serial prediction. Neuropsychologia, 54, 18-27.

Schönberger, A.R., Barbe, M.T., Hagelweide, K., Kühn, A.B., Fink, G.R., Schubotz, R.I. (2013). Joint principles of motor and cognitive dysfunction in Parkinson's disease. Neuropsychologia, 51(8), 1417-25.

 

Aktuelle Position

Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Drittmittelprojekt Compare-Emotion (BMBF) an der TU Dortmund
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