Übersicht zum Jahr der Physik Fachbereich Physik
Bilder der Sonnenfinsternis
Westfälische Wilhems-Universität

2000 - das Jahr der Physik

Die Bundesministerin für Bildung und Forschung Edelgard Bulmahn hat am 18.1.2000 in Berlin das Jahr der Physik eröffnet. Damit startete sie gemeinsam mit den großen Forschungseinrichtungen und der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) die bundesweite Initiative "Wissenschaft im Dialog". Sie richtet sich an alle Interessierte, an Jung, an Alt, an Laien und Experten. Denn: Forschung und Wissenschaft sind für den Menschen da. Alle müssen die Möglichkeit haben, Wissenschaft zu verstehen und Forschung zu erleben.

Im Zentrum des "Jahres der Physik" stehen fünf zentrale Veranstaltungen in Berlin und Bonn, in denen führende Wissenschaftler aktuelle Erkenntnisse ihrer Fachgebiete in Vorträgen und Ausstellungen publikumsnah präsentieren. Gleichzeitig finden an Forschungseinrichtungen und Universitäten zahlreiche Veranstaltungen zur Physik statt. Der Fachbereich Physik der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster trägt mit mehreren Veranstaltungen zum Jahr der Physik bei. Hierzu gehören u.a. öffentliche Abendvorlesungen, eine Vorlesung für Kinder, der Tag der Schulphysik und eine zweitägige Herbstakademie für Schüler.

Die Reihe der öffentlichen Abendvorlesungen beginnt im Sommer 2000 mit folgenden Vorträgen im Fürstenberghaus, Domplatz 20 - 22, Hörsaal F2
 

Veranstaltungen zum Jahr der Physik in Münster

Termin  Thema
Dienstag, 23.05.2000
19.00 Uhr

Prof. Dr. H. Fuchs
Physikalisches Institut
 

Fürstenberghaus
Hörsaal F2
Domplatz 20 - 22 
Münster

Nanophysik - Trends und Perspektiven

Cyber ist out, nano ist in, heißt es zur Jahrtausendwende. Spezielle Zentren der Nanotechnologie werden eingerichtet. In Münster wird ein neuartiges interdisziplinäres Nanotechnologiezentrum entstehen. Was aber ist nano? Es ist das griechische Wort für Zwerg. Ein Nanometer ist ein milliardstel Meter. Seit der Entwicklung des Rastertunnelmikroskops sind die Physiker dabei, in diesem Bereich eine neue Welt zu entdecken. Nanostrukturen können beobachtet und sogar einzelne Atome manipuliert werden. In diesem Vortrag wird über die rasanten Fortschritte in den "Nanowissenschaften" und deren zukünftige Möglichkeiten berichtet.

Dienstag, 06.06.2000
19.00 Uhr

Prof. Dr. D. Frekers
Institut für Kernphysik
 

Fürstenberghaus
Hörsaal F2
Domplatz 20 - 22 
Münster

Neutrinos - Geisterteilchen am Rande der Existenz

Man kann sie nicht sehen, hören oder fühlen, aber es gibt sie doch: die Neutrinos. Diese geheimnisvollen Teilchen sind fast überall - in jeder Sekunde laufen Tausende von ihnen durch uns hindurch - sie lassen sich jedoch nur mit großen, empfindlichen Apparaten nachweisen. Für die Beschaffenheit des Universums spielen sie eine wichtige Rolle. Möglicherweise bilden sie den größten Teil der Gesamtmasse des Alls. Der Vortrag befasst sich mit den Neutrinos, ihren Eigenschaften und dem japanischen Untertage-Mega-Experiment. Er geht ihrer Bedeutung für die Frage nach, wie das Weltall entstand, und woraus die "Asche" bestehen wird, die am Ende der Zeit übrig bleibt.

Dienstag, 27.06.2000
19.00 Uhr

Prof. Dr. M. Lange
Institut für Geophysik
 

Fürstenberghaus
Hörsaal F2
Domplatz 20 - 22 
Münster

Der Physiker, der aus der Kälte kam - Forschung in der Antarktis

Nicht nur Pinguine und Abenteurer tollen sich in der Antarktis, sondern auch Physiker. Was treibt sie vom warmen Münsterland dorthin? Mit physikalischen Methoden werden die Eigenschaften des Eises und der Gletscher erforscht. Von großem Interesse sind beispielsweise die Ablagerungen auf eisbedeckten Meeren und die Wechselbeziehungen zwischen Inlandeis, Schelfeis und Ozean. In dem Vortrag wird über die Arbeit der Münsteraner Geophysiker in der Antarktis und ihre Anwendungen, z.B. für die Erforschung des globalen Klima-Wandels berichtet.

Donnerstag, 16.11.2000
19.00 Uhr

Prof. Dr. G. Münster
Institut für Theoretische Physik

Fürstenberghaus
Hörsaal F2
Domplatz 20 - 22
Münster

Atome, Quarks, Superstrings - Auf der Suche nach der Weltformel

Welches sind die kleinsten Bestandteile der Materie?  Welchen Gesetzen gehorchen sie?  Und gibt es eine Weltformel?  Schon seit langem haben sich die Menschen bemüht, in der Fülle der Erscheinungen die Grundbausteine der Welt und fundamentale Gesetzmäßigkeiten auszumachen. Ausgehend von der Antike zieht sich dieses Bestreben durch alle Epochen der Wissenschaft.  In diesem Vortrag werden einige Stationen dieses Themas in der Entwicklung der Physik nachgezeichnet.  Dazu gehört auch die Suche nach einer "Weltformel" durch Einstein, Heisenberg und andere. Es wird erläutert, was die heutige Physik mit ihren Quarks und anderen Teilchen hierzu zu sagen hat, und es wird auf die Superstring-Theorie eingegangen, die von einigen Physikern als faszinierender Ansatz zu einer Weltformel betrachtet wird. 

Donnerstag, 30.11.2000
19.00 Uhr

Dr. T. Peitzmann
Institut für Kernphysik

Fürstenberghaus
Hörsaal F2
Domplatz 20 - 22, 

Die Sklaverei der Quarks - Was hält Elementarteilchen zusammen?

Die Wechselwirkung von Objekten - seien es "normale" Gegenstände oder Elementarteilchen - zu verstehen, ist eine der großen Grundfragen der Physik. Im Sonnensystem zwingt die Sonne ihre Planeten auf Ellipsenbahnen, im Atom bindet der Atomkern Elektronen an sich. Schon die uns alltäglichen Wechselwirkungen sind nicht so selbstverständlich, wie man denken mag. Um wieviel ungewöhnlicher geht es im Mikroskopischen zu, wo die sogenannte starke Wechselwirkung die "Sklaverei" der Quarks bedingt, die niemals freie Teilchen sind. In diesem Vortrag wird zunächst die Sicht des Physikers auf Kräfte und Wechselwirkungen veranschaulicht. Dann soll das ungewöhnliche Verhalten der starken Wechselwirkung in der Kern- und Teilchenphysik erklärt werden. Schließlich wird auf Experimente eingegangen, an denen das Institut für Kernphysik beteiligt ist. In diesen Experimenten an Teilchenbeschleunigern sollen die Quarks für kurze Zeit aus ihrer Sklaverei befreit werden.

Donnerstag, 14.12.2000
19.00 Uhr

Prof. Dr. G.F. Hanne
Physikalisches Institut

Fürstenberghaus
Hörsaal F2
Domplatz 20 - 22
Münster

100 Jahre Quantentheorie - Max Planck legte den Grundstein

Sehr heiße Körper strahlen Wärme aus und leuchten. Dies ist ein geläufiges Phänomen, war aber vor 100 Jahren keineswegs in allen Einzelheiten verstanden. Am 14. Dezember 1900 stellte Max Planck seine Theorie der Temperaturstrahlung vor. Er hatte kurz zuvor die richtige Strahlungsformel "erraten", hatte aber größte Schwierigkeiten, sie im Rahmen der klassischen Physik zu deuten. Die richtige Deutung gelang ihm erst, als er erkannte, dass die mikroskopische Bewegung kleinster Teilchen, etwa die von Elektronen in Atomen, nicht den klassischen Naturgesetzen, sondern Quantengesetzen gehorcht. Dies führte in den folgenden drei Jahrzehnten zu einem dramatischen Umsturz im Weltbild der Physik mit zum Teil schwer zu ertragenden philosophischen Konsequenzen. Quantenphänomene begegnen uns heute in verschiedensten Anwendungen (z. B. in Computern und Lasern). Im Vortrag werden die Ereignisse vor 100 Jahren und ihre Folgen geschildert.

Donnerstag, 21.12.2000
17.00 Uhr

Prof. Dr. H. Fuchs
Prof. Dr. G. Münster
Fachbereich Physik

Institutsgruppe 1
Hörsaal HS1
Wilhelm-Klemm-Str. 10
Münster

Vorlesung für Kinder: "Kann man Atome sehen?"

Noch vor einigen Jahren lernten Schüler, zwar gebe es Atome zweifellos, aber sie seien viel zu klein, als dass man sie zu Gesicht bekommen könne. Die heutige Physik hat zu dieser Frage Neues zu sagen. Nicht nur lassen sich Atome sichtbar machen, sondern sogar einzeln manipulieren. In der Vorlesung für Kinder "Kann man Atome sehen?" wollen Prof. Harald Fuchs und Prof. Gernot Münster vom Fachbereich Physik mit Hilfe von Super-Mikroskopen dem jungen Publikum live Atome vorführen. Zuvor wird jedoch der Begriff des Atoms altersgerecht (circa 8 bis 12 Jahre) eingeführt. Auch Denker des Altertums, die die Existenz von Atomen erstmals postulierten, sollen zu Wort kommen. Mittels Versuchen aus der "Küchenphysik", die man zu Hause nachmachen kann, wird eine Vorstellung von der ungefähren Größe von Atomen vermittelt.

Herbstakademie Physik 2000 NRW

Termin  Thema
Montag, 09.10. und 
Dienstag, 10.10.2000

Fachbereich Physik
Wilhelm-Klemm-Str. 10
Münster

Anmeldung über die Schulen
bis zum 8.9.2000

Herbstakademie Physik 2000 NRW

Für besonders interessierte Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 11 bis 13 findet in Nordrhein-Westfalen die Herbstakademie Physik 2000 statt, die von den Universitäten Bielefeld, Bonn, Dortmund, Duisburg und Münster durchgeführt wird.

Während einiger Tage wird ein Programm von Vorträgen, Laborbesuchen und Praktika geboten werden. Die Schülerinnen und Schüler sollen dabei auch einen Einblick in aktuelle Forschungsarbeiten erhalten. Darüber hinaus ist geplant, das Programm mit weiteren Aktivitäten anzureichern, um die Einbettung von Physik in das allgemeine Umfeld zu verdeutlichen. Neben erfahrenen Professoren werden auch junge Assistenten die Betreuung übernehmen.

Auf unserer Web-Seite "pauli.uni-muenster.de/Schulphysik/Akademie.html"  zur Herbstakademie Physik 2000 finden Sie nähere Informationen. Außerdem werden die Schulen brieflich informiert. 

Tag der Schulphysik

Termin  Thema
Freitag, 27.10.2000
ab 14.00 Uhr

Fachbereich Physik
Wilhelm-Klemm-Str. 10
Münster

Tag der Schulphysik

In diesem Jahr findet wieder landesweit in Nordrhein-Westfalen der Tag der Schulphysik für Physiklehrerinnen und -lehrer statt. Das Programm wird ihnen zugesandt werden und wird auch auf unserer Web-Seite  "pauli.uni-muenster.de/Schulphysik/TdS2000.html" zum Tag der Schulphysik erscheinen. 

Weitere Informationen zum Jahr der Physik
 
 
M. Bartsch 12.07.2000