Allgemeines Physikalisches Kolloquium
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Westfälische Wilhelms-Universität Münster |
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Quasikristalle: Strukturen, physikalische Eigenschaften,
Anwendungen
Prof. Dr. Hans-Reiner Trebin
Institut für Theoretische und
Angewandte Physik, Universität Stuttgart
Es
ist 20 Jahre her, dass die Strukturklasse der Quasikristalle in
intermetallischen Legierungsphasen entdeckt wurde. Quasikristalle sind gekennzeichnet
durch nichtkristallografische Punktsymmetrien und quasiperiodische
Massendichten. Zur Strukturbeschreibung verwendet man irrationale Schnitte von
dreidimensionalen Hyperebenen durch fünf- oder sechsdimensionale
Hyperkristalle, nichtperiodische Raumparkettierungen und – in jüngster Zeit –
überlappende atomare Cluster. Quasikristalle besitzen einen „phasonischen“
Freiheitsgrad. Er prägt viele physikalische Eigenschaften, insbesondere die
mechanischen. Anhand von atomistischen numerischen Simulationen und
analytischen Kontiunuumstheorien wird im Vortrag dargestellt, wie sich Phasonen
äußern und wie sie die plastische Verformung und Rissausbreitung beeinflussen.
Ferner wird ein Ausblick gegeben auf potenzielle Anwendungen von
Quasikristallen, z. B. als reibungsarme, korrosionsbeständige Beschichtungen,
als Wasserstoff-Speicher und als ultrafeste Leichtwerkstoffe.
Einladender:
Prof. Dr. H. Mehrer
Ort: Wilhelm-Klemm-Str.
10, IG I, HS 2
Zeit: Mittwoch, 23. Oktober
2002, 17 Uhr c.t.
Kolloquiums-Kaffee
ab 16:45 Uhr vor dem Hörsaal
Im
Auftrag der Hochschullehrer des Fachbereichs Physik
Prof. Dr. H.
Mehrer