Allgemeines Physikalisches Kolloquium
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Westfälische Wilhelms-Universität Münster |
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Numerische
Simulation
kompressibler
turbulenter Strömungen
Prof. Dr.-Ing. Rainer Friedrich
Lehrstuhl für Fluidmechanik,
Technische Universität München
Turbulenzerscheinungen
in kompressiblen Newtonschen Fluiden lassen sich durch die Navier-Stokesschen
Gleichungen beschreiben, solange das Verhältnis aus Mach- zu Reynolds-Zahl
klein ist; also gaskinetische Effekte keine Rolle spielen. Turbulenzen treten
in dünnen Scherschichten, also in der Nähe fester Wände auf, erzeugen Lärm,
beeinflussen Verbrennungsvorgänge und beschleunigen Mischprozesse. Ein
profundes Verständnis der unterschiedlichen Turbulenzerscheinungen
ist Ziel wissenschaftlicher Anstrengungen seit mehr als 100 Jahren und
Voraussetzung für deren Kontrolle. In jüngster Zeit sind durch direkte
numerische Simulationen diesbezüglich große Fortschritte erzielt worden. Die
Durchführung von Experimenten ist in kompressibler Turbulenz besonders
schwierig, da alle strömungsmechanischen Größen Schwankungen unterliegen und
viele dieser Größen nicht berührungsfrei gemessen werden können. Die numerische
Simulation hat hier den großen Vorteil, dass sie das vollständige Turbulenzfeld
zu jedem Zeitpunkt zuverlässig bereitstellt.
In
dem Vortrag wird von einer Druck-, Geschwindigkeits-, Entropie-Formulierung der
Navier-Stokes-Gleichungen ausgegangen. Es wird ein
Verfahren hoher Genauigkeit zu ihrer Integration angewandt und validiert.
Anhand der turbulenten Überschallkanalströmung werden Kompressibilitätseffekte
auf die Struktur der Turbulenz diskutiert. Ferner wird das Verhalten eines
passiven Skalars untersucht.
Einladender:
Prof. Dr. R. Friedrich
Ort: Wilhelm-Klemm-Str.
10, IG I, HS 2
Zeit: Mittwoch, 22. Januar
2003, 17 Uhr c.t.
Kolloquiums-Kaffee
ab 16:45 Uhr vor dem Hörsaal
Im
Auftrag der Hochschullehrer des Fachbereichs Physik
Prof. Dr. H.
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