Allgemeines Physikalisches Kolloquium

 

 

Westfälische Wilhelms-Universität

Münster

 


Schrödingers Katze, oder warum die Welt sich klassisch benimmt


Prof. Dr. Fritz Haake
Fachbereich Physik, Universität-GH Essen

Quantenmechanische Superpositionen makroskopisch unterscheidbarer Zustände sind normalerweise unbeobachtbar kurzlebig: Sie zerfallen schnell zu Zustandsgemischen, auf Grund dissipativer Einflüsse der Umgebung. Daher gehören quantenmechanische Interferenzeffekte nicht zur Alltagserfahrung. Auch der Schlüssel zum Verständnis des Messprozesses in der Quantenmechanik liegt in der schnellen Dekohärenz. Jüngste Experimente mit "mesoskopischen Superpositionen'' belegen die Zeitskalentrennung von Dekohärenz und Wahrscheinlichkeitsevolution. Die Dekohärenz makroskopischer Superpositionen verläuft zu schnell, als dass Fermis Goldene Regel anwendbar wäre. Dennoch ist die theoretische Beschreibung einfach. Insbesondere sieht man leicht, dass beim Zeiger eines Messgeräts sowohl Ausschlagskoordinate wie Impuls als Kopplungsagenten an getrennte Wärmebäder fungieren müssen, damit alle makroskopischen Superpositionen schnell dekohärieren.

Einladender: Prof. Dr. G. Münster

Ort: Wilhelm-Klemm-Str. 10, IG I, HS 2

Zeit: Mittwoch, 22. November 2000, 17 Uhr c.t.

Kolloquiums-Kaffee ab 16.45 Uhr vor dem Hörsaal

 

 

Im Auftrag der Hochschullehrer des Fachbereichs Physik

Prof. Dr. M. Donath