29.06.2006 |
Quantencomputer - Traum und Realisierung
Prof. Dr. R. Blatt, Institut für Experimentalphysik, Universität Innsbruck
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Rechenoperationen beruhen immer auf realen physikalischen Prozessen, beginnend mit der Dateneingabe, über die Datendarstellung im Speicher, die Datenmanipulation in Form von Algorithmen bis hin zur Ausgabe der Endresultate. In herkömmlichen Computern können diese Prozesse klassisch beschrieben werden. Theoretisch ist seit einigen Jahren bekannt, dass mit quantenmechanischen Prozessen bestimmte Rechenoperationen sehr viel effizienter durchgeführt werden können. Daher besteht ein großes Interesse, einen Quantencomputer zu bauen. Dies erfordert die Implementierung von Quantenbits, Quantenregistern und Quantengattern sowie die Entwicklung von Quantenalgorithmen.
In diesem Vortrag werden mehrere Techniken zur Realisierung von Quantencomputern vorgestellt. Besonders werden Experimente mit gespeicherten Ionen in linearen Paul-Fallen zur Darstellung von Quantenregistern und Quantengattern diskutiert. Mit einem kleinen Quantencomputer können so Bell-Zustände und verschränkte 3-Teilchen Zustände erzeugt und mit Hilfe tomographischer Methoden vermessen werden. Verschränkte Zustände mit bis zu acht qubits wurden erzeugt, und es wurde so demonstriert, das damit Quantenregister verfügbar sind, die präpariert und skalierbar kontrolliert werden können für die Anwendungen in einem Quantencomputer. Mit Bell-Zuständen als Ressource finden verschränkte Zustände für die Teleportation und für effiziente Präzisionsmessungen erste Anwendungen.
Einladender: Prof. Dr. W. Lange
Ort: |
Wilhelm-Klemm-Str. 10, IG I, HS 2 |
Zeit: |
donerstags 16 Uhr c.t. |
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Kolloquiums-Kaffee ab 15:45 Uhr vor dem Hörsaal |
Im Auftrag der Hochschullehrer des Fachbereichs Physik
Prof. Dr. S. Demokritov