Während trockene Granulate bereits seit langer Zeit intensiv studiert werden, sind die Eigenschaften feuchter Granulate noch relativ schlecht verstanden. Sie sind jedoch für das Verständnis nicht nur von Sandburgen, sondern auch von Erdrutschen und Mischvorgängen in der Verfahrenstechnik von grosser Bedeutung. Wir versuchen, die wesentlichen physikalischen Eigenschaften feuchter Granulate anhand möglichst einfacher Modelle zu verstehen, wobei wir neben Experimenten mit Glaskugelschüttungen auch analytische Modelle und Computersimulationen zu Rate ziehen. Es zeigt sich, dass ein grosser Teil der für nassen Sand typischen Eigenschaften auf der Basis eines einfachen Kapillarmodells recht gut verstanden werden kann. In verschiedenen Fluidisierungsszenarien finden wir kritische Phänomene, für die z. T. quantitative Übereinstimmung mit dem Modell erzielt werden.