Allgemeines Physikalisches Kolloquium

 

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Westfälische Wilhelms-Universität
Münster

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Einstein-Podolsky-Rosen-(EPR)-Paradox und Femto-Sekunden-Kohärenzanalyse der Zwei-Photonen-Strahlung des metastabilen, atomaren Wasserstoffs

Prof. Dr. Hans Kleinpoppen,
Atomic Physic Laboratory, University of Stirling, Scotland und Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft, Berlin

 

Es wird über Resultate neuer Methoden zur experimentellen Analyse des EPR-Paradoxes und der Polarisations-Kohärenz der Zwei-Photonen-Strahlung des metastabilen, atomaren Wasserstoffs berichtet.
Anwendung zweier, linearer Polarisationsfilter in dem einen Nachweisarm aber nur eines Polarisationsfilters in dem anderen, entgegengerichteten Nachweisarm der koinzidenten zwei Photonen resultiert in einer Verletzung der Bellīschen Ungleichung von nahezu 50 %. Diese große Differenz zwischen den Voraussagen der Quantenmechanik und dem Bellschen Limit für lokale, realistische Theorien ist besonders zu bemerken.
Das zeitliche Intervall Dt innerhalb dessen die Zwei-Photonen-Emission erfolgt, ist endlich (nicht simultan!), i.e. Dt= 1.3.10-15 s; dies wurde mit Hilfe einer speziellen Quartz-Polarisationsoptik gemessen. Die zu dieser Zeit korrespondierende Kohärenzlänge des Wellenpakets der Zwei-Photonen-Strahlung ist lcoh= c.Dt= 400 nm; dies entspricht ca. einem Faktor 1.6 der Wellenlänge für das Maximum der kontinuierlichen Zwei-Photonen-Wellenlängenerteilung. Eine neue Theorie (M. O. Scully et al.) der Zwei-Photonen-Strahlung des metastabilen Wasserstoffs sagt eine Kohärenzlänge von zirka 100 nm voraus, in Übereinstimmung mit der Größenordnung des gemessenen Wertes.

Einladender: Priv.-Doz. Dr. Lohmann

Ort: Wilhelm-Klemm-Str. 10, IG I, HS 2

Zeit: 28.05.2003 17:00 Uhr c.t.

Kolloquiums-Kaffee ab 16:45 Uhr vor dem Hörsaal

Im Auftrag der Hochschullehrer des Fachbereichs Physik
Prof. Dr. H. Mehrer