Allgemeines Physikalisches Kolloquium

 

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Westfälische Wilhelms-Universität
Münster

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Mit numerischen Simulationen zu den fundamentalen Parametern der starken Wechselwirkung

Dr. Jochen Heitger
Institut für Theoretische Physik, Westfälische Wilhelms-Universität Münster

 

Die Theorie der starken Wechselwirkungen der Elementarteilchen ist die Quantenchromodynamik (QCD), welche die Wechselwirkung zwischen Quarks und Gluonen beschreibt. Die QCD enthält nur wenige fundamentale Parameter, nämlich die starke Kopplungskonstante und die Quarkmassen. Sie besitzt die charakteristische Eigenschaft, dass ihre Kopplungskonstante mit zunehmendem Energieübertrag des betrachteten Prozesses abnimmt. Dagegen wird sie in dem für die Hadronenphysik phänomenologisch relevanten Niederenergiebereich unterhalb von etwa 1 GeV so stark, dass störungstheoretische Rechenmethoden nicht mehr anwendbar sind. Die Formulierung der QCD auf einem Gitter stellt einen attraktiven, nichtstörungs-theoretischen Zugang dar, der es ermöglicht, die Theorie mit Hilfe leistungsfähiger Computer numerisch zu simulieren, um daraus quantitative Vorhersagen der QCD abzuleiten. Nach einer kurzen Einführung in die Begriffswelt der QCD auf dem Gitter wendet sich der Vortrag der Frage zu, wie mittels numerischer Simulationen die Energie-abhängigkeit der starken Kopplungskonstante und der Quarkmassen bestimmt und auf diese Weise Hoch- und Niederenergieregime der QCD miteinander in Beziehung gesetzt werden können. Dabei spielen rekursive Methoden, die sich ein endliches Volumen des Systems explizit zu Nutze machen, eine entscheidende Rolle.

Einladender: Prof. Dr. G. Münster

Ort: Wilhelm-Klemm-Str. 10, IG I, HS 2

Zeit: Mittwoch, 16. Juli 2003

Kolloquiums-Kaffee ab 16:45 Uhr vor dem Hörsaal

Im Auftrag der Hochschullehrer des Fachbereichs Physik
Prof. Dr. H. Mehrer