Allgemeines Physikalisches Kolloquium

 

 

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Westfälische Wilhelms-Universität

Münster

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Bleibende Schäden in sechs Dimensionen:

Die Plastizität von Quasikristallen und anderen komplexen Strukturen



Dr. Michael Feuerbacher
Institut für Festkörperforschung, Forschungszentrum Jülich


Quasikristalle stellen, neben den kristallinen und amorphen Festkörpern, eine neue Materialklasse dar. Sie weisen eine langreichweitige Ordnung aber keine Translationssymmetrie auf, und sie zeigen Rotationsachsen mit Zähligkeiten, die nach den Regeln der klassischen Kristallographie verboten sind. Ihre Struktur sowie ihre Defekte können mit Hilfe der "höherdimensionalen Kristallographie" beschrieben werden. Die Plastizität von Quasikristallen unterscheidet sich stark von der herkömmlicher kristalliner Materialien. So finden sich Anomalien im Spannungs-Dehnungs-Verhalten und in der Entwicklung der Versetzungsdichte. Faßt man Quasikristalle als extreme Form einer komplexen intermetallischen Phase auf, so lassen sich die Methoden zur Beschreibung ihrer Struktur und ihrer Defekte auf kristalline Materialien übertragen. Auf diese Weise kann ein Verständnis der Eigenschaften hochkomplexer intermetallischer Phasen erreicht werden, ein Gebiet, das bisher nahezu unerforscht geblieben ist. Dies wird anhand von Untersuchungen der Plastizität und der Defekte in
ξ'-Al-Pd-Mn, einer kristallinen, quasikristallverwandten Phase, demonstriert.

Einladender: Prof. Dr. Helmut Mehrer

 

Ort: Wilhelm-Klemm-Str. 10, IG I, HS 2

Zeit: Mittwoch, 11. Juli 2001, 17 Uhr c.t.

Kolloquiums-Kaffee ab 16.45 Uhr vor dem Hörsaal

 

Im Auftrag der Hochschullehrer des Fachbereichs Physik

Prof. Dr. M. Donath