Mittwoch, 30. Januar 2019, 10-17 Uhr, Alexander-von-Humboldt Haus
Das Thema Reisen und Entdecken spielt insbesondere in der skandinavischen Literatur- und Kulturgeschichte eine vorherrschende Rolle und nimmt in nahezu allen Weltliteraturen einen prominenten Platz ein. Vor allem am nördlichsten Rand Europas mit seinen zahlreichen abgelegenen Inseln haben die Bewältigung großer Strecken und die damit verbundenen neuen Eindrücke in zahlreiche literarische Zeugnisse Eingang gefunden. Von den Runeninschriften der Wikingerzeit über hagiographische Reiseberichte, die Besiedlungsgeschichte der Atlantikinseln und die Entdeckung Amerikas, die Erforschung und Beschreibung der Natur durch Carl von Linné, romantische Reiseschilderungen und Bildungsreisen, Entdeckungsreisen des 19. und 20. Jahrhunderts bis zu heutigen Reiseberichten einer globalisierten Welt war und ist das Reisen und Entdecken Inspiration und Thema zahlreicher Werke unterschiedlichster Fachgebiete.
Das Institut für Nordische Philologie lud unter der Leitung von Frau Prof. Dr. Kramarz-Bein führende Skandinavisten und Skandinavistinnen, Kultur- und LiteraturwissenschaftlerInnen aus dem skandinavischen und deutschsprachigen Raum nach Münster zu der Tagung Reisen und Entdecken im literarischen Norden ein. Als Stadt des Westfälischen Friedens im Zentrum Europas stand Münster erst kürzlich wieder im Mittelpunkt eines friedlichen Miteinanders der europäischen Länder und Kulturen. Zu diesem wechselseitigen Verständnis und Austausch leistet die Literatur, insbesondere die Reisebeschreibung, einen zentralen Beitrag, indem sie das Eigene und das Fremde aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet. Das Gemeinsame und Verbindende Europas stand im Fokus der Tagung und stellte so einen Gegenpol zu den separatistischen Bestrebungen, die momentan weltweit den politischen Diskurs bestimmen, dar. Die Tagung sollte die Vernetzung der interdisziplinären skandinavistischen Forschung zu Motiven des Reisens und Entdeckens sowie das Aufzeigen internationaler Kulturbeziehungen zwischen den Ländern des Nordens und Kontinentaleuropas vom Mittelalter bis in die Gegenwart fördern.
Die Tagungsbeiträge wurden in der jeweiligen Muttersprache präsentiert, wobei ein kurzes Abstract in englischer Sprache Bestandteil war.
"Projekt 1814" - Demokratisierung in Skandinavien und Europa
Norwegen wird 200 Jahre alt - ein einschneidendes Ereignis in der Geschichte Skandinaviens und Europas
Mittwoch, 14.05.2014
Am 17. Mai 1814 gab Norwegen sich nach über 400-jähriger Personalunion mit Dänemark eine eigene Verfassung. Nach weiteren 91 Jahren der Personalunion mit Schweden folgte 1905 die endgültige Unabhängigkeit. Das interskandinavische "Projekt 1814" des Instituts für Nordische Philologie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster thematisierte dieses Ereignis 200 Jahre später, am 14. Mai 2014, mit einem interessanten und vielfältigen Veranstaltungsprogramm.
Wir danken unserern Förderern: NORLA, Svenska Institutet, Styrelsen for Videregående Uddannelser
Konzept: Magnus Enxing, M.A., Anna Frewer, M.A., Sandra Mischliwietz, M.A., Dr. Susanna Stempfle Albrecht
Projektleitung: mag. art. Stig Toftgaard Andersen, Magnus Enxing, M.A., Anna Frewer, M.A., Sandra Mischliwietz, M.A., Dr. Susanna Stempfle Albrecht
Projektkoordination: Dr. Susanna Stempfle Albrecht
Projektmitarbeit: Tatiana Akulova, Andrea Bartkowiak, Linn Garel, Julia Thomalla, Lea Wolfram
Studierenden-Tagung am Institut für Nordische Philologie
(Organisation: Wiebke Denner, Matthis Kampmann, Christian Krosing, Anna Lübbering)
Am 06.07.2011 fand am Institut für Nordische Philologie eine von Studierenden organisierte Tagung zum Thema "Wikinger oder Weichei? - Männlichkeitskonstruktionen in der skandinavischen Literatur vom Mittelalter bis heute" statt. Im Zuge der Veranstaltung hielten sechs Studierende aus Münster, Göttigen und Bonn Vorträge für interessierte Studierende des Fachs.
Christian Krosing "Männlichkeitskonstruktionen in der Færeyínga saga"
Matthis Kampmann "'Sie war so betrübt, sie hätt' zerspringen können' - Weibliche und männliche Helden in der eddischen Dichtung"
Niels Penke "Mythos, Sagas, Männersache. Gattungspoetische Inszenierungen Ernst Jüngers"
Anna Lübbering "Männlichkeit(en) in Hermann Bangs Haablose Slægter"
Wiebke Denner "Männer, die Frauen machen, die Männer machen? Zum reziproken Verhältnis der Geschlechter in Stieg Larssons Män som hatar kvinnor"
Milen Damyanov "Heterosexualität als Voraussetzung für Männlichkeit? Hermann Bangs Essay Gedanken zum Sexualitätsproblem"
(Organisation: Jenny Bauer, Anna Frewer, M.A., Sandra Mischliwietz, M.A.)
Vom 27.05. bis 29.05.2011 fand in Münster die 8. überregionale skandinavistische Promovierendentagung statt.
Auf der Tagung wurde DoktorandInnen der Skandinavistik die Möglichkeit geben, ihre Forschungsprojekte in offenem Rahmen vorzustellen und zu diskutieren. Idee der Tagung war es, methodische, sachliche und theoretische Fragestellungen gemeinsam zu erörtern.
Birge Hilsmann (Münster): Brüder, Feinde, Freundinnen, Mütter - das Subjekt in der Uppsala-Romantik
Jenny Bauer (Kassel): Genderdynamik und geschlechtliche Grenzüberschreitung in Erzähltexten um 1900
Julia Langhof (Münster): Literatur, Erinnerung und Identitätsbildung: Norwegen im Fokus
Heike Reich (Frankfurt): Gunnar Ekelöfs poetische Ikonoklasmen
Sandra Mischliwietz (Münster): "Finns det inga arbetare?" - vom "seltsamen Tod der Klasse"
Jennifer Baden (Zürich): Formen und Strategien der Popularisierung von Wissen zur nordischen Mythologie
Astrid Marner (Bonn): Zitation und Substantiation: Autoritäten in der altnordischen Hagiographie am Beispiel der Jons saga Baptista 2
Hanna Mühlbauer (Freiburg): Stedshistorier - Verortung und Vernetzung von Natur und Kultur in norwegischer Lyrik
Internationale Tagung "Applikation der Netzwerk-Theorie auf die europäischen Literatur- und Kulturtraditionen des Mittelalters und der Moderne"
(Organisation: Prof. Dr. Susanne Kramarz-Bein)
Vom 23. bis 25. Oktober 2008 fand die von Frau Prof. Dr. Susanne Kramarz-Bein ausgerichtete internationale, interdisziplinäre Tagung zur "Applikation der Netzwerk-Theorie" statt, an der Gäste aus Dänemark, Italien, Frankreich, Belgien, Deutschland und den USA teilnahmen.
Die Eröffnung der Tagung durch Prof. Dr. Susanne Kramarz-Bein und Frau Bürgermeisterin Beate Vilhjamsson fand im Picasso-Museum in Münster statt. Anschließend hielt Prof. Dr. Richard Gaskins (Waltham, USA) den Eröffnungsvortrag "Political Development in Early Iceland: Applying Network-Theory to the Sagas".
Susanne Kramarz-Bein. Neue Ansätze in der Mittelalterphilologie / Nye veier i middelalderfilologien. Akten der skandinavistischen Arbeitstagung in Münster vom 24.- 26. Oktober 2002. Frankfurt a.M. / Berlin u.a. 2005 (= Texte und Untersuchungen zur Germanistik und Skandinavistik, Bd. 55).