Aufruf zum Handeln: Wissenschaftler*innen warnen vor anhaltender Umweltzerstörung und ihren Folgen

ZIN-Sprecherin Prof’in Doris Fuchs gehört zu den über 15.000 Unterstützer*innen aus 184 Ländern

© Stephan Röhl (Creative Commons Licence)

Der im Wissenschaftsjournal „Bioscience“ veröffentlichte Artikel „World Scientists‘ Warning to Humanity: a second notice“ , unterstützt von über 15.000 Wissenschaftler*innen aus 184 Ländern, ruft die Menschheit zu einem Umdenken und zum Handeln auf, um die katastrophalen Folgen der zunehmenden Umweltzerstörung abzuwenden. Auch ZIN-Sprecherin Prof’in Doris Fuchs gehört zu den Unterzeichner*innen dieses Aufrufs. Die Warnung geht auf eine Initiative der Alliance of World Scientists zurück, einer unabhängigen und fachübergreifenden Organisation von Wissenschaftler*innen weltweit.

Das Manifest schließt sich an das 1992 von verschiedenen Wissenschaftler*innen, darunter vielen Nobelpreisträger*innen, veröffentlichte „Warning to Humanity“ an. Damals äußerten die Unterzeichner*innen in dem gleichnamigen Artikel bereits ihre Sorge über die Zerstörung der Biosphäre und forderten u.a. die Senkung der Emissionen von Treibhausgasen und das Ende der Nutzung fossiler Energieträger. Der aktuelle Aufruf nimmt den 25. Jahrestag dieser Warnung als Anlass, um auf die Entwicklung bis heute zurückzublicken und kommt zu einem alarmierenden Ergebnis: Es wurden keine ausreichenden Fortschritte gemacht, viele Umweltprobleme haben sich sogar noch verschlimmert.

Aus diesem Grund fordern heute Wissenschaftler*innen rund um die Autoren William J. Ripple, Christopher Wolf und Thomas M. Newsome von der Oregon State University im o.g. Artikel erneut zu Maßnahmen auf, um diese verheerende Entwicklung zu stoppen. Der Bevölkerungszuwachs müsse limitiert, die Wachstumswirtschaft hinterfragt, Treibhausgase reduziert, erneuerbare Energien gefördert, Lebensräume und Ökosysteme geschützt und dem Tiersterben Einhalt geboten werden.
Die Wissenschaftler*innen wollen gemeinsam mit der Bevölkerung und den Medien Druck auf politische Entscheidungsträger*innen ausüben, damit diese dringend notwendigen Maßnahmen ergreifen. Aber auch das individuelle Verhalten jedes Einzelnen, z.B. im Hinblick auf den Verbrauch von Energie, Fleisch und anderen Ressourcen müsse sich grundlegend ändern. Dass positive Veränderungen möglich seien, zeige die weltweite Abnahme ozon-schädlicher Substanzen seit 1992 und auch in der Bekämpfung extremer Armut sowie beim Ausbau erneuerbarer Energien wurden Erfolge erzielt. Die Verfasser*innen des Aufrufs schlagen konkrete Maßnahmen vor, um den Übergang zur Nachhaltigkeit zu ermöglichen. Ein Umdenken sei dringend notwendig, denn „wir müssen erkennen, im Alltag wie in den regierenden Institutionen, dass die Erde mit all ihrem Leben unser einziges Zuhause ist“.

Wissenschaftler*innen, die den Aufruf unterstützen möchten, können sich auf der Website der Alliance of World Scientists als Unterzeichner*innen registrieren und so die Reichweite und Aufmerksamkeit für die genannten Umweltprobleme und ihre dringend notwendige Lösung vergrößern. Auch in den sozialen Netzwerken kann unter dem Hashtag #ScientistsWarningtoHumanity auf den Artikel aufmerksam gemacht werden.

[Der Aufruf „World Scientists‘ Warning to Humanity: a second notice“ in 15 Sprachen, die Liste der Unterzeichner*innen sowie zusätzliche Informationen auf der Website der Alliance of World Scientists]

[Foto: Stephan Röhl / Pixabay (Creative Commons Licence)]