Symposium „Improvisation, Interaktion und Kreativität:

Musikalisches Entdecken und Gestalten in der Bläserklasse“
06./07.04.2017

Lehrkräfte aus Schule und Musikschule, Hochschullehrende und Studierende kamen im April 2017 am Institut für Musikpädagogik zusammen, um sich mit Möglichkeiten der Kreativitätsförderung in Bläserklassen zu beschäftigen. In einer Kombination aus theo-retisch reflektierenden Vorträgen und praxisorientierten Workshops beschäftigte man sich insbesondere mit Zugängen zur Improvisation sowie den Möglichkeiten des entde-ckenden Lernens und produktiven musikalischen Gestaltens in diesen Unterrichtsange-boten. Darüber hinaus nutzten die 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Gelegenheit zur Vernetzung und zum regen Austausch über ihren persönlichen Umgang mit dem Thema.
Motivation für die Organisation und Durchführung des Symposiums war das Anliegen, den heute vielerorts erfolgreich realisierten Bläserklassenunterricht weiterzuentwi-ckeln. Bei der Begründung dieser Angebote wird häufig auch auf die besondere Förde-rung der kreativen Ausdrucksmöglichkeiten hingewiesen. In didaktischen Konzepten, Lehrwerken und Forschungsarbeiten wurde das eigene musikalische Gestalten jedoch bisher eher wenig berücksichtigt. Die Traditionen, an die das Konzept der Bläserklasse anknüpft, bringen im Hinblick auf die Förderung des eigenen musikalischen Gestaltens sowohl förderliche als auch hinderliche Faktoren mit sich. Ein besonderes Potential für produktive Musizierpraktiken wie das Improvisieren besteht durch eine Orientierung am Jazz. Häufig ist die alltägliche musikalische Arbeit jedoch eher an die Probenarbeit von Blasorchestern oder Marching Bands angelehnt. Das Musizieren ist stark auf die dirigierende Lehrkraft ausgerichtet, und es besteht wenig Raum für individuelles Gestal-ten und Entdecken.
Das Symposium zeigte Alternativen zu diesen Arbeitsformen auf und bot Raum für prak-tische Erkundungen und theoretische Reflexionen. In der abschließenden Diskussion war man sich einig: Es gab viele neue Impulse, und es lohnt sich, das Thema weiter zu verfolgen – gerne auch bei einer Folgeveranstaltung am Institut für Musikpädagogik in Münster.

Fotos

© I. Siedenburg
  • © I. Siedenburg
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