• Autoren und Werke

  • 1. Hartmann von Aue
  • 1.1 Der arme Heinrich

  • 2. Walther von der Vogelweide
  • 2.1 Zu den Reichssprüchen
    Walthers von der Vogelweide

  • 3. Neidhart

  • 4. Gottfried von Neifen

  • 5. Zum Nibelungenlied

  • 6. Zum Kürenberger

  • 7. Heinrich von Morungen
  • Walther von der Vogelweide

    Zweifellos ist Walther von der Vogelweide einer der bedeutendsten und meistgelesensten bzw. -rezitierten Minnesänger und Sangspruchdichter des Mittelalters. Schon von Zeitgenossen wurde diese Einschätzung geteilt: So ehrt Gottfried von Straßburg ihn als den wichtigsten Lyriker seiner Zeit. Gesicherte Lebensdaten stehen der Forschung dennoch kaum zur Verfügung. Nur eine direkte Erwähnung des Dichters ist direkt urkundlich überliefert: für den 12. November 1203 findet sich im Ausgabenbuch des Passauer Bischofs Wolfger von Erla der Vermerk, dass einem 'Walthero cantori de Vogelweide' fünf Goldstücke für einen Pelzmantel gegeben worden sind (eine beachtliche Gabe). Alle weiteren Fakten über Walhers Leben beruhen ausschließlich auf Hinweisen in seinen eigenen Werken bzw. handschriftlichen Textzeugen, Parallelüberlieferungen sowie Rezeptionen seiner Texte durch Zeitgenossen. Geboren wurde Walther um 1170. Über den Geburtsort ist sich die Forschung uneinig, ebenso über den Ort seines Todes. Angenommen wird, dass er um 1230 in Würzburg starb. Auch was seine Abstammung angeht, herrscht Unklarheit: Zwar wird eine adlige Herkunft vermutet, doch gehörte er wohl höchstens dem niederen Dienstadel an.

    Sein Œuvre besteht aus einer außergewöhnlich großen Anzahl von Sangsprüchen und Minneliedern. Über 500 Strophen in mehr als 20 Handschriftensind von Walther überliefert, außerdem ein religiöser Leich. Neben einem großen Überlieferungsanteil in Sammelhandschriften, wie z.B den Heidelberger Liederhandschriften A und C, finden sich zahlreiche anonyme Überlieferungen, wie z.B. die Melodieübersetzung zum "Münsterschen Fragment", die Walther zugeschrieben werden.

    Walther schafft neue Ausdrucksmöglichkeiten wie den Alterston und die Elegie. Bemerkenswert sind seine Werke nicht nur auf rhetorischer, sondern ebenso auch auf inhaltlicher Ebene. Im Bereich des Minnesangs setzte Walther neue Maßstäbe: Neben verschiedenen Liedern, welche die sogenannte ‚Hohe’ thematisieren, prägte er mit Liedern wie „Under der linden“, das zu den sogenannten Mädchenliedern Walthers gehört, ein Ideal von ausgeglichener, beidseitiger Liebe, selbst über Standesgrenzen hinweg.
    Nicht nur in seinen Minneliedern brachte Walther seine, von zu seiner Zeit gängigen Denkmustern teilweise stark abweichenden Ansichten zum Ausdruck. In seinen politischen Liedern, übte er auf eine für damalige Verhältnisse unbekannte, offene Weise Kritik an gesellschaftlichen Missständen, weltlichen ebenso wie geistlichen Herren (vgl. den Reichston). Auf diese Weise schuf er eine neue Form der Dichtung, den politischen Spruchtyp.

    Walther - Reinmar- Fehde


    Schließlich finden sich in Walthers Œuvre auch eine Reihe von Werken mit religiösem Schwerpunkt. Zu dieser Gruppe zählen unter anderem das bekannte Palästinalied sowie der überaus kunstvolle Marienleich.

    Quelle: Verfasserlexikon…





    Walther im Codex Manesse
    
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