Thema: Alfons Diagnostikprogramm Deutsch - Eine Beschreibung des Programms fürs Internet
Dozent: Prof. Dr. F. Schönweiss
Referenten: Michael Sauerland und Robert Kröger


1 Allgemeiner Teil
2 Funktionen von Alfons Diagnostik Deutsch
2.1 Test erstellen
2.2 Eigene Tests laden
2.3 Wörter überprüfen
2.4 Üben
2.5 Standard -Tests
3 Test durchführen
4 Auswertungskriterien
4.1 Auswertung durch Alfons Diagnostik Deutsch
5 Sonstige Funktionen
6 Abbildungsverzeichnis
7 Anhang
7.1 Fehlerkategorien
7.2 Der Beitrag des Computers zur Analyse von Denkleistungen
7.3 Alf e.V.


 

1. Allgemeiner Teil

    Das Alfons Diagnostikprogramm Deutsch ist im Jahr 1997 im Schroedel Verlag GmbH erschienen und im Buchhandel erhältlich. Das Programm wurde in Zusammenarbeit mit dem Verein für angewandte Lernforschung und der Universität Bamberg erstellt und auf die Erfassung von Rechtschreibleistungen in den Klassen eins bis vier konzipiert.

    Das Programm vereinigt zahlreiche Funktionen wie das Testen, Analysieren, Üben und Testerstellung. Ziel dieses Programms ist es, den konkreten Problembereich des einzelnen Kindes und damit seinen Förderbedarf einzugrenzen. Dazu nimmt das Programm eine Analyse der Rechtschreibfehler vor und trennt die einzelnen Fehler in verschiedene Fehlerkategorien. Lehrer oder Eltern erhalten so sinnvolle Hilfe für die Förderung ihrer Kinder.

    Im Folgenden sollen der Aufbau des Programms sowie dessen Funktionen näher aufgeschlüsselt werden. Die Installation des Diagnostikprogramms geschieht unter Windows 95 problemlos, das Installationsprogramm leitet verständlich durch die gesamte Installation. Das Diagnoseprogramm findet sich danach in der Programmgruppe im Startmenü wieder und wird mit einem Mausklick aufgerufen. Es erscheint die in Abb.1 dargestellte Startseite, die alle wichtigen Informationen enthält. Über diese Seite wird das gesamte Diagnostikprogramm gesteuert.

    Wie in Abbildung 1 zu erkennen, teilt sich die Startseite in vier verschiedene Ebenen, die jeweils bestimmte Schaltflächen enthalten, über die einzelnen Funktionen gestartet werden.

    In der ersten Ebene finden sich vier Schaltfläche, mit denen man die entsprechende Schulklasse angeben kann. Das Diagnostikprogramm ist so ausgelegt, daß es dem jeweiligen Anforderungen der Schulklassen eins bis vier entspricht. Der Anwender erhält so die Möglichkeit sich nach seiner derzeitige Schulklasse einzustufen.

    Die zweite Ebene enthält ein Feld zur Nameneingabe. Ohne einen Namen in dieses Feld einzutragen ist es nicht möglich einzelne Funktionen zu starten.

     

2. Funktionen von Alfons Diagnostik Deutsch

    Über die dritte Ebene kann man nun die spezifischen Funktionen einstellen. Mögliche Einstellungen sind hier 1. Test erstellen, 2. eigene Tests laden, 3. Wörter prüfen, 4. Üben und 5. Standard-Test.

     

2.1 Test erstellen

      Klickt man mit der Maus auf dieser Schaltfläche erscheint die folgende Seite:

      Abbildung 2: Test erstellen

      Über diese Seite kann man nun seine eigenen Tests erstellen, in dem man aus den drei Bereichen Adjektive u.a., Substantive und Verben die entsprechenden Wörter auswählt. Die Auswahl erfolgt durch einfaches Anklicken der Wörter, sie werden mit einem schwarzen Balken unterlegt. Hat man dann die Wörter ausgesucht, die in dem erstellten Test überprüft werden sollen, klickt man mit der Maus auf die Schaltfläche Wörter aufnehmen. Nun erscheinen die ausgewählten Wörter in dem Feld ausgewählte Wörter. Ein Hinzufügen weiterer Wörter ist auch weiterhin in gleicher Weise möglich. Hat man dann seinen Test zusammengestellt klickt man mit der Maus auf die Schaltfläche Fertig. Man wird danach aufgefordert, dem erstellten Test einen Namen zu geben, der die Länge von acht Zeichen nicht überschreiten darf. Nach der Bestätigung des Namens über die Schaltfläche OK gelangt man automatisch zurück zur Startseite. Will man jedoch keinen Test erstellen, gelangt man über die Schaltfläche Abbrechen zurück zur Startseite.

       

2.2 Eigene Tests laden

      Hat man nun einen eignen Test erstellt, kann man ihn über die Startseite mit der Schaltfläche Eigene Tests laden aufrufen. Hat man die Schaltfläche mit der Maus angeklickt erscheint eine Erweiterung der Schaltfläche, in der man verschiedene Optionen wahrnehmen kann (s. Abb. 3).

      Abbildung 3: Eigene Tests laden

      Zuerst muß man einen Test wählen. Dazu klickt man den Pfeil nach unten (Abb. 3 Nr.1) und die eingebenen Tests erscheinen in der Schaltfläche. Jetzt klickt man mit der Maus den gewünschten Test an und der Test erscheint im Feld links neben dem Pfeil nach unten. Mit der Schaltfläche Löschen (Abb. 3 Nr.2) kann man hier auch den gewählten Test löschen. Möchte man dann den gewählten Test direkt anwenden, muß man noch in der Ebene 4 auf Zum Test klicken. Zur Durchführung der Tests kommen wir später.

       

2.3 Wörter überprüfen

      Es besteht weiterhin die Möglichkeit, mit dem Diagnostikprogramm Wörter zu überprüfen. Dazu klickt man mit Maus in der Ebene 3 (s. Abb. 1) auf die Schaltfläche Wörter überprüfen. Es öffnet sich ein weiteres Arbeitsblatt. Nun muß man aus den Kategorien unten ein entsprechendes Wort auswählen und anklicken. Dieses Wort erscheint dann im Feld 1 (Abb. 4). Danach gibt man das Wort der Vorlage ein ( meist aus einem auszuwertenden Test) und klickt auf das Feld 2 OK. Diesen Vorgang solange wiederholen, bis man alle Wörter eingeben hat. Dann klickt man auf Feld 3 Fertig oder wenn man nicht fortfahren will auf Abbrechen (Feld 4). Hat man Feld 3 geklickt erscheint eine Auflistung mit den richten und falschen Begriffen. Mit der Schaltfläche Weiter gelangt man dann weiter zum nächsten Arbeitsblatt, wo die Auswertung der eingegebenen Begriffe erfolgt.

       

      Abbildung 4: Wörter überprüfen

      Man kann den Sinn dieser Funktion schon erkennen. Es ist möglich, die Standardtests aller Altersstufen als Lückentext auszudrucken (Beschreibung: s. Kap. 6) und von den Schülern durchführen lassen. Anschließend kann man mit der Funktion "Wörter überprüfen" die eingesetzten Begriffe der Schüler eingegeben und durch das Diagnostikprogramm auswerten lassen. Dies stellt eine erhebliche Erleichterung zur Auswertung eines Rechtschreibtestes dar.

       

2.4 Üben

      Als weitere Funktion im Alfons Diagnostikprogramm, steht die Möglichkeit des Übens bereit. Zu dieser Funktion gelangt man, wenn auf der Startseite in der Ebene 3 (s. Abb. 1) auf die Schaltfläche Üben geklickt wird. Es erscheint dann ein weiteres Arbeitsblatt (s. Abb. 5).

      Hier hat man die Auswahl zwischen verschieden Klassen von Wörtern, die man üben möchte (z.B. Grundwortschatz, Namenwörter usw.). Man wählt eine dieser Klassen durch anklicken mit der Maus aus. Die Auswahl öffnet sich durch klicken von Feld Nr. 1 (in Abb. 5). Weiterhin kann man auch die Anzahl der Wörter, die für die Übung bereitgestellt werden einstellen, in dem man auf Feld Nr. 2 (in Abb. 5) klickt. Das Minimum beträgt dabei fünf Wörter und läßt sich im Fünf-Wort-Rhythmus steigern bis zu einem Maximum von 40 Wörtern. Hat man diese Einstellungen vorgenommen, gelangt man durch das Klicken der Schaltfläche Zum Test in der Ebene 4 (s. Abb.1) zum eigentlichen Test.

      Abbildung 5: Üben

       

2.5 Standard -Tests

    Die letzte Funktion, die über die Ebene 3 (s. Abb. 1) angesteuert wird ist nun der Standard-Test. Man gelangt zu ihm über klicken der Schaltfläche Standard-Tests in der entsprechenden Ebene. Es erscheint wiederum als Erweiterung ein neues Arbeitsblatt:

    Abbildung 6: Standard-Tests

    In diesem Arbeitsblatt, kann man durch klicken auf Feld Nr. 1 (in Abb.6) die verschiedenen Testformen festlegen, wobei man zwischen den Testformen A,B und C wählen kann (für die Klasse 1 gibt es nur die Testformen A und B; klickt man trotzdem auf Testform C, erscheint eine Fehlermeldung, die man mit OK bestätigen muß). Die Auswahl der Testformen erfolgt wieder durch anklicken. Zum Test gelangt man auf die gleiche Weise wie beim "Üben".

    Die Beschreibung der Ebene 3 ist jetzt abgeschlossen. Bevor wir aber zur Ebene 4 übergehen, erkennt man zwischen den beiden Ebenen noch ein Feld, daß die Rechtschreibungregelung angibt. Hier wird die aktuell eingestellte Rechtschreibregelung (alt oder neu) angezeigt. Die Änderung dieser Anzeige erfolgt über die Schaltfläche Einstellungen in Ebene 4, auf die wir noch eingehen werden.

     

3. Test durchführen

    Um zum Test zu gelangen, muß zuerst einen Test gewählt werden. Dies geschieht, indem man in der Ebene 3 die folgenden Schaltflächen anklickt: Standard-Tests, Üben oder eigene Tests laden. Hat man dann einem entsprechenden Test gewählt klickt man in der Ebene 4 die Schaltfläche zum Test. Daraufhin erscheint ein neues Arbeitsblatt das in Abb. 7 dargestellt wird.

    Es folgt sofort eine gesprochene Anweisung zur Durchführung des Tests mit dem Wortlaut "Ich lese Dir einen Satz nach dem anderen vor. In jedem Satz fehlt ein Wort. Bitte schreibe das fehlende Wort in die Lücke". Danach wird der erste Satz vorgelesen (diktiert) und das einzusetzende Wort nochmals wiederholt. Man muß nun das entsprechende Wort mit der Tastatur eingeben und anschließt über die Schaltfläche OK bestätigen (s. Abb. 7) oder die Eingabetaste drücken. Hat man dies getan, wird der nächste Satz vorgelesen. Hat man das gesprochene Wort nicht richtig verstanden, besteht die Möglichkeit, dieses noch einmal diktieren zu lassen, in dem man Feld Nr. 1 ( in Abb. 7) Wiederholen anklickt. Das Wort wird dann noch einmal gesprochen. Möchte man nicht mit dem Test fortfahren, kann man jederzeit durch klicken von Feld Nr. 2 (in Abb. 7) den Test abbrechen.

    In der rechten oberen Ecke des Arbeitsblattes wird außerdem noch der Fortschritt des Testes angezeigt und zwar einmal die Anzahl der eingebenen Wörter und die Zahl der noch folgenden Wörter. Hat man den Test beendet, erhält man unabhängig vom Ergebnis eine Urkunde, die man sich auch ausdrucken lassen kann. Über die Schaltfläche Weiter gelangt man dann über eine Aufstellung der richtigen und falschen Wörter zur Auswertung.

Abbildung 7: Test durchführen

 

4. Auswertungskriterien

Generell gelangt man zu jeder Zeit auf die Auswertungsseite des Programms, in dem man in der Ebene 4 die Schaltfläche Auswertung anklickt(s. Abb. 1). Sinnvoll erscheint es allerdings zuerst einen Test durchzuführen bzw. Wörter zu überprüfen. Damit erhält man dann die Auswertung eines reelle Testes und gelangt dann sowieso direkt zur Auswertung. Wie wir später sehen werden, erscheint dann ein Arbeitsblatt, auf dem die Auswertung des Tests sehr detailliert dargestellt ist.

Zuerst einmal soll aber die Grundlage der Auswertung vorgestellt werden. Die Auswertung erfolgt aufgrund einer Einteilung der einzelnen Fehler in spezielle Fehlerkategorien. Da diese Kategorisierung in den verschiedenen Diagnostikprogrammen und auch in der einschlägigen Literatur nicht einheitlich erfolgt, haben die Autoren des Alfons Diagnostikprogrammes eine eigene Kategorisierung vorgenommen und stellen diese auch im Programm zur Einsicht bzw. zum Ausdruck zur Verfügung (s. Anhang).

 

4.1 Auswertung durch Alfons Diagnostik Deutsch

Die Auswertung erfolgt jeweils nach den Tests und es werden natürlich nur die falschen Eingaben auf den Fehlergehalt ausgewertet. Hat man den Test fehlerfrei bewältigt erscheint ein entsprechende Meldung. Hat man aber Fehler gemacht, so kommt man wie bereits erwähnt über eine Auflistung der eingegeben Wörter zum Arbeitsblatt der Auswertung:

 

Abbildung 8: Auswertung

Auf diesem Arbeitsblatt erkennt man in der Mitte drei große Felder. Im rechten Feld werden die falsch geschriebenen Wörter aufgelistet und das richtige Wort in Klammern dahinter gestellt. In diesem Feld werden nun immer die falschen Wörter mit Lösung der jeweils gewählten Fehlerkategorie angezeigt. Die beiden großen Fehlerkategorien stehen in den beiden großen Feldern daneben. In der Mitte die Regelfehler und links die Wahrnehmungsfehler. Als dritte Fehlerkategorie erscheinen unter dem Feld für die Regelfehler die Weiteren Fehler. Dies sind falsch geschriebene Wörter, die zu keiner der anderen Fehlerkategorien zugeordnet werden konnten. Bei allen drei Fehlerkategorien werden in einem weiteren Feld die Anzahl der Fehler pro Kategorie angezeigt. In Abbildung 8 sind dies drei Wahrnehmungsfehler, acht Regelfehler und ein weiterer Fehler. Die Regel- und Wahrnehmungsfehler werden dann noch einmal aufgegliedert in Unterkategorien. Bei den Wahrnehmungsfehlern sind dies Wahrnehmungsdurchgliederung, Wahrnehmungstrennschärfe, Wahrnehmungsrichtung und Buchstabenfehler und bei den Regelfehlern Ableitung der Umlaute, Konsonatenableitung, Konsonatenverdopplung, Dehnung, Gleichklingende Buchstaben und Groß- und Kleinschreibung. Auch wird die Anzahl der eingegebenen Fehler pro Unterkategorie angezeigt. Außerdem hat man die Möglichkeit, eine sogenannte Feinauswertung durchzuführen. Dazu muß eine entsprechende Unterkategorie mit der rechten Maustaste angeklickt werden. Klickt man z.B. auf Konsonatenverdopplung bei den Regelfehlern, so erscheint folgendes Arbeitsblatt:

Abbildung 9: Feinauswertung (Konsonatenverdopplung)

Hier erfolgt dann eine weitere Aufschlüsselung der Unterkategorien mit genauen Fehlerangaben. Über Feld Nr. 2 (in Abb. 9) kann sich ausführliche Informationen zu den Fehlerkategorien und -unterkategorien ansehen, Eine Aufstellung der Themen, die über die Schaltfläche Info in allen Arbeitsblättern erreicht werden können, erfolgt am Ende.

Doch zurück zu Abbildung 8. Über den drei großen Feldern für die Fehlerkategorien finden wir noch ein paar Angaben zum aktuellen Test und noch zwei Schaltflächen. Mit Feld Nr. 1 (in Abb. 8) kann man einen bereits gewählten Test löschen und mit Feld Nr. 2 (in Abb. 8) kann man ein vorher gespeicherten Test aufrufen.

Weiterhin ist es möglich über Feld Nr. 3 (in Abb.8) Notizen zu den aktuellen Test hinzu zufügen und zusammen mit dem Test abzuspeichern. Auch in diesem Arbeitsblatt hat man die Möglichkeit, sich Informationen über das Feld Nr. 4 (in Abb. 8) anzeigen zu lassen. Des weiteren steht auch eine graphische Aufarbeitung des Auswertungsergebnis zur Verfügung. Man gelangt zu ihr über das Feld Nr. 5 (in Abb. 8). Will man irgendwann einen neuen Test durchführen oder zurück zur Startseite gelangen, klickt man auf Feld Nr. 6 (in Abb. 8). Unter Umstände erscheint dann eine Meldung, die abfragt, ob man das Testergebnis abspeichern möchte oder nicht. Man speichert einen Test über das Feld Nr. 7 (in Abb. 8).

Es besteht auch die Möglichkeit, das Testergebnis auszudrucken. Einen solchen Ausdruck des in Abbildung 8 angezeigten Testes ist dem Anhang zu entnehmen. Der Ausdruck wird über Feld Nr. 8 (in Abb.8) gestartet. Am Ende kann man dann auch von hieraus das Programm verlassen, in dem man Feld Nr. 9 (in Abb. 8) anklick.

Man erkennt also, daß mit dem Alfons Diagnostikprogramm Deutsch eine sehr detaillierte Auswertung möglich ist. Dabei kann man das Programm einmal zu Hause einsetzen, um eigene Leistungsbewertungen vorzunehmen oder aber in der Schule, um schnell ganze Klassen oder Schulstufen zu überprüfen. Auch der Einsatz in der Eingangsphase der Sekundarstufe I zur Erfassung der Rechtschreibleistung bietet sich an.

 

5. Sonstige Funktionen

    Am Ende jetzt noch die Beschreibung der Schaltflächen in der Ebene 4 der Startseite. Die erste Schaltfläche wurde bereits beschrieben. Mit ihr kommt man zu den Tests. Direkt daneben befindet sich die Schaltfläche Info, die schon ein paar Mal erwähnt wurde. Klickt man diese Schaltfläche mit der Maus an, so erscheint folgende Übersicht:

Abbildung 10: Übersicht der Schaltfläche Info

Über diese Übersicht kann man sehr viele Informationen Abrufen, in dem man einfach mit der Maus die in blau geschriebenen Themen anklickt. Es öffnet sich dann eine Textseite, die man lesen oder auch ausdrucken kann. Alle Themen hier zur Verfügung zu stellen wäre zu aufwendig, dennoch finden sich zwei Themen (Kinder, "Fehler" und Computer und Alf e.V.) im Anhang wieder. Weiter ist es über diese Funktion möglich sich die Standard-Tests ausdrucken zu lassen, um sie z.B. in der Schule einzusetzen (Die entsprechenden Lückentexte sind auf der CD-ROM enthalten).

Die nächste Schaltfläche Einstellungen öffnet wiederum ein Arbeitsblatt, auf dem man bestimmte Einstellungen vornehmen kann.

 

Abbildung 11: Einstellungen

So kann man hier über das Feld Nr. 1 (in Abb.11) wählen, ob man mit der alten oder der neuen Rechtschreibung arbeiten möchte. Des weiteren kann man auch noch die Schriftart wählen. Dies geschieht über das Feld Nr. 2 (in Abb. 11). Es stehen hier die Optionen Druckschrift, Courier und Schreibschrift zur Verfügung. Über die Felder 3 und 4 (in Abb. 11) kann man zum einen die Urkundenfunktion und zum anderen den Sound an und aus stellen.

Als nächste Schaltfläche in der Ebene 4 der Startseite erscheint die Auswertung; auch diese Funktion wurde schon beschrieben, so daß nur noch die letzte Schaltfläche der Startseite beschrieben werden muß. Über diese Schaltfläche Ende kann man das Programm verlassen, in dem man sie einfach anklickt und die dann erscheinende Meldung bestätigt.

 

6. Abbildungsverzeichnis

    Abbildung 1: Startseite des Alfons-Diagnostikprogramms Deutsch
    Abbildung 2: Test erstellen
    Abbildung 3: Eigene Tests laden
    Abbildung 4: Wörter überprüfen
    Abbildung 5: Üben
    Abbildung 6: Standard-Tests
    Abbildung 7: Test durchführen
    Abbildung 8: Auswertung
    Abbildung 9: Feinauswertung (Konsonatenverdopplung)
    Abbildung 10: Übersicht der Schaltfläche Info
    Abbildung 11: Einstellungen

    Alle Abbildung sind aus dem Programm "Alfons Diagnostikprogramm" des Schroedel Verlags 1997 entnommen!

 

7. Anhang

7.1 Fehlerkategorien [momentan noch nicht enthalten]

7.2 Der Beitrag des Computers zur Analyse von Denkleistungen

      von PD Dr. Friedrich Schönweiss,

      Universität Bamberg, Lehrstuhl für Sozialpädagogik

      Der herkömmliche und zur schlechten Gewohnheit gewordene gleichgültige Umgang mit den Fehlern (es interessiert nur, ob "richtig" oder "falsch"), die Kinder nun einmal unterlaufen, zählt in ganz besonderer Weise zu den Quellen von Schulfrust oder gar Schulangst.

      Wir haben vor Jahren mit dem Verein für angewandte Lernforschung (A-L-F e.V.) eine Bildungsinitiative gegründet, die für solche Kinder (und ihre Eltern) eine Anlaufstelle ist, die aus den unterschiedlichsten Gründen nicht mit der Schule und Lernen klarkommen. Dabei zeigte sich, dass in fast allen Fällen der falsche Bezug auf ihre Fehler entscheidend dafür verantwortlich war, dass ihre Bildungsbiographie einen fatalen Verlauf zu nehmen drohte.

      Es handelt sich dabei in aller Regel um ganz normale Kinder; zumindest waren sie solange "normal", bis sie sich irgendwo im Gewirr von schulischen Anforderungen, Erwartungen der Eltern und eigenen Selbstbezichtigungen hoffnungslos verlaufen haben. Und nur zu oft haben sie es sich selbst ganz grundsätzlich angelastet, wenn sie damit nicht klargekommen sind, woran wir uns mehr schlecht als recht gewöhnt haben.

      Als wir vor nunmehr 8 oder 9 Jahren gemerkt haben, dass der Computer in der Tat solchen Kindern, die von Schule und Lernen nichts mehr wissen wollten, einen neuen, unbelasteten Zugang zum Schulstoff ermöglicht, haben wir uns daran gemacht, ein eigenes Lernspielprogramm zu entwickeln. Das, was es damals auf dem Markt gab, war kaum brauchbar und meist lieblos aus dem Amerikanischen übertragen; von einer Berücksichtigung der grundsätzlichen Schwierigkeiten, die ein Kind hierzulande hat, die eigene Sprache zu verschriftlichen, war wenig zu merken: so war z.B. das überaus lauttreue Wort "j-e-e-p" bei zahlreichen Erstlese- und Schreibprogrammen mit von der Partie.

      Zusammen mit den Kindern haben wir den Schulstoff so aufbereitet, dass sie sich Schritt für Schritt mit dem Stoff befassen können und ganz grundsätzlich jene Sicherheit und Zuversicht in die eigene Denk-Fähigkeit zurückbekommen, die sie selbst längst abgesprochen haben. Dabei zeigte sich immer wieder, welche Rolle das Ernstnehmen ihrer Fehler als Denkleistung eine maßgebliche Rolle dabei spielte, Kindern wieder zu mehr Freude am Lernen zu verhelfen.

      In der Schule bekommen Fehler - zumindest aus der Sicht des Kindes - leider recht schnell einen wertenden, moralisch-prinzipiellen und gleich auf die ganze Person bezogenen Beigeschmack: man hat sich nicht einfach "nur" verrechnet oder vielleicht auch "bloß" noch nicht ganz verstanden, wie es sich genau mit der Rechtschreibung verhält. Zumindest in der Wahrnehmung des Kindes wird aus einer Antwort, wenn sie nicht voll auf die Zustimmung der Instanz Lehrer stößt, fast automatisch eine reine Blamage: es schiebt sich die Empfindung in den Vordergrund, man habe legitime Erwartungen enttäuscht, sei einfach schlecht, auf jeden Fall schlechter als die anderen und womöglich sogar schlicht dumm.

      Natürlich ist solche Gleichsetzung dumm, auch wenn sie vielen Beteiligten so plausibel erscheint. Sie wird aber um so plausibler, je mehr sich die Rückmeldung von den inhaltlichen Bemühungen des Kindes entfernt und nur noch interessiert, ob man richtig oder falsch gelegen hat oder sich in jener abstrakten Bewertung verliert, die eine Note nun einmal darstellt.

      Man sollte sich immer wieder klarzumachen versuchen, dass die regelrecht zur zweiten Natur gewordene blinde Orientierung der Kinder am Erfolg keinem gut tut - weder den drohenden Verlierern solcher Perspektive: sie werden ängstliche Vorgabengucker oder pseudocoole Hampelmänner, noch den scheinbaren Siegern dieser Erfolgskonkurrenz; wenn sie zu ihrem Glück die Niederlagen der anderen brauchen.

      In der Diskussion um sinnvolle Lernprogramme wird nun aber dieser Aspekt kaum beachtet: Wie es denn mit dem konkreten Bezug auf Fehler aussieht. Offensichtlich hat sich die Konzentration auf die Formen des Lernens in den Vordergrund gedrängt, und es scheint immer nur an das eine gedacht zu werden: an ein ganz, ganz anderes Lernen, an eine ganz, ganz neue, schöne Schule.

      Dabei scheidet sich spätestens hier die Spreu vom Weizen: ob etwa die Möglichkeit, Fehler zu machen, überhaupt vorgesehen ist oder ob das Programm nur auf eine einzige, nämlich die erwartete Eingabe reagiert. Ob das Kind, etwa durch einen unangenehmen Ton, nur darauf hingewiesen wird, dass der Computer etwas anderes wünscht. Oder wie der Computer reagiert, wenn das Kind sich nur einmal vertut oder aber partout nicht weiterkommt? Ob es nur die Beschwerde einer "beleidigten Leberwurst" gibt ("Willst Du mich jetzt ärgern oder was?") oder ob gar Stromschläge für den Helden davon abhalten sollen, Fehler zu machen. Oder ob es inhaltliche Hilfestellungen gibt. Und schließlich: ob sich das Programm die Fehler merken kann und womöglich bei der Fehleranalyse unterstützt.

      Wenn man Schule und Ausbildung davon befreien möchte, dass sie sich auf ein Input-Output-Verhältnis reduzieren, bei dem der Inhalt der einzelnen Fächer zu einem Sammelsurium unverstandener Merksätze wird, spielt der Umgang mit Fehlern eine ganz entscheidene Rolle!

      Denn davon hängt sehr viel ab! Ob Kinder den Mut aufbringen, sich selbst zum Kriterium zu machen; oder ob sie ängstliche Vorgabengucker werden, die sich am liebsten nur darauf programmieren, möchten, nichts als fremde Erwartungen zu erfüllen und um jeden Preis Fehler zu vermeiden statt sich selbst etwas zuzutrauen.

      Das Pech solcher Kinder ist es, dass diese so radikal erfolgsorientierte und zugleich kreuzbrave Haltung nur sehr bedingt honoriert wird: ob sie damit zum Schulerfolg und guten Noten kommen, bleibt mehr als fraglich, und - was viel mehr als pure formale Erfolg zählt - sie laufen Gefahr, sich mit solcher eindimensional-linearen Identitäten (auf die sie sich selbst reduzieren) mehr und mehr von jenem modernen Bildungs- und Sozialisationsideal zu entfernen, das doch eine selbstbewußte Persönlichkeit mit sehr viel Kreativität und Fantasie samt inhaltlicher Kompetenz einfordert.

      Wenn dann auch noch eigene Fehler immer identifiziert werden und werden müssen mit einer Bewertung, mit einer Be- und Verurteilung durch die Instanz Lehrer, ist es kein Wunder, wenn eine Lernhaltung um sich greift, bei denen Kinder sich nicht die Muße gönnen, womit wir gerade in der Arbeit mit sog. Lernschwachen Kindern immer wieder zu kämpfen haben: sie rechnen einfach drauf los und vermengen z.B. bei Textaufgaben oft genug willkürlich die Zahlen, um nur überhaupt zu einem Ergebnis zu gelangen. Etwa nach dem Motto: Hauptsache, Auftrag erfüllt!

      Insofern ist die durch die neuen Medien gebotene Möglichkeit nicht hoch genug einzuschätzen, auch einmal ohne das ängstliche Schielen auf den Lehrer, die Mutter oder den Vater und ohne zeitlichen Druck am Stoff zu arbeiten.

      Weil aber umgekehrt in aller Regel in jedem Fehler eine Denkleistung des Kindes steckt, wird deutlich, welche Aufgabe künftig für den Lehrer mit Hilfe der neuen Medien in den Mittelpunkt rücken muss:

      Keineswegs darf er sich, wie leider so oft suggeriert wird, auf die Rolle eines Moderators von ansonsten autonom ablaufenden Lernprozessen der Kinder zurückziehen, weil ihm ja der Computer mit seinen vielfältigen Möglichkeiten des aktiv-entdeckenden Lernens die inhaltliche Arbeit weitgehend abnehme.

      Vielmehr gilt es, die unvermeidlichen Fehler und Irrwege der Kinder zu analysieren und ihre darin enthaltenen Denkleistungen herauszufinden und diese nicht einfach durch die Rückmeldung richtig/falsch pauschal zu entwerten. Dies sollte die wesentliche Aufgabe eines Lehrers sein, für die ihm - noch! - in aller Regel die Zeit fehlt, für die ihm aber oft genug auch das Gespür und die inhaltliche Kompetenz abhanden gekommen ist - weil in der "normalen" Schule eben so wenig Raum dafür ist.

       

      Fehleranalyse - eine Sache für den Computer?

      Die Frage, welchen Fehler eigentlich ein Kind gemacht hat, wenn es sich zum Beispiel verrechnet hat, ist alles andere als leicht zu beantworten. Im Grunde lässt sich nur durch begleitendes Nachfragen genauer feststellen, was eigentlich im Kopf so alles stattfand.

      Zu unterschiedlich sind mögliche und legitime Lösungsstrategien; zu vielfältig sind im Grunde all die Fehler und Fehlerquellen, die sich hinter einem simplen Ergebnis verbergen mögen. Selbst richtige Lösungen müssen nicht ein Hinweis darauf sein, dass sich Kinder in der Welt der Zahlen sicher bewegen können: wenn sich z.B. einzelne falsche Teilschritte gegenseitig aufheben; oder wenn Kinder ihre Unsicherheit bei den ersten Gehversuchen in der Arithmetik damit zu überspielen versuchen, dass sie gleich ganze Terme auswendig lernen.

      Häufig verpassen Kinder damit den entscheidenden Einstieg in die Mathematik; sie versäumen es, sich eine eigene Vorstellungswelt für diese abstrakten Größen aufzubauen, und nicht selten ist dies der Anfang vom Ende eines unbeschwerten, verständigen Bezugs auf die schulischen Inhalte. Oder sogar der Ausgangspunkt für massive psychische Problemlagen, weil Rechenschwächen immer noch häufig mit "Dummheit" gleichgesetzt werden.

      Umso wichtiger wäre es, möglichst frühzeitig genau dort eingreifen zu können, wo sich für das einzelne Kind entscheidende inhaltliche Klippen auftun. Vom Lehrer nun zu verlangen, solche Interventionspunkte - die sich ja nie ganz gleichen - immer und für jedes Kind im Blick zu haben, bleibt ein fromme Wunsch. Selbst bei geringeren Klassenstärken als den derzeit gegebenen wäre die Erwartung vermessen, ein Lehrer müsse ohne zusätzliche Hilfsmittel jeden Fehler analysieren können.

      Aus diesem Grund hat das Alfons-Team seine Erfahrungen aus der langjährigen Arbeit mit lese-, rechtschreib- und rechenschwachen Kindern in eine Diagnostik-Programm-Reihe umgesetzt. Diese ist die inhaltliche Ergänzung zu den "Alfons-Lernspielprogrammen", die für das schulbegleitende Lernen, für die Einzelförderung oder auch fürs individualisierende Arbeiten im Klassenverband gedacht sind.

      Mit Hilfe des computergestützen Fehleranalyse soll es Lehrern, Schulpsychologen, aber auch engagierten Eltern ermöglicht werden, den konkreten Unterstützungsbedarf der Kinder genauer zu bestimmen: durch Eingrenzung der Problembereiche, Verweise auf vermutlich fehlende Voraussetzungen oder auf mögliche Fehlerstrategien der Kinder.

      So mag im mathematischen Bereich der (Klapp-) Fehler "13 - 5 = 12" dadurch zustande gekommen sein, dass die Kinder durch die Zerlegung der Aufgabe in 13 - (3+2) im Verlauf ihrer Rechnung zum (richtigen!) Zwischenergebnis "10" die verbliebenen "2" hinzugezählt haben.

      Es ist aber auch nicht ausgeschlossen, dass Kinder höchst folgsam, ein nur halbverstandenes Dogma beherzigen wollen: es könne immer nur die kleinere von der größeren Zahl abgezogen werden. Wenn sie nun den Zehner der ursprünglichen Aufgabe isoliert haben, muss ihnen die verbliebene Teilaufgabe "3-5" unsinnig erscheinen: sie verändern diesen Schritt in "5-3". Aus diesem Grund legt der Computer diesen Fehler auch unter der Kategorie "Einertausch bei Substraktion" ab.

      Weshalb letztlich dieser Fehler gemacht wurde, lässt sich nur in einem gesonderten diagnostischen Gespräch ermitteln. (Möchte das Kind die Unterschreitung vermeiden? Dominiert das "Pluszeichen" aus dem Teilschritt "5+3-2"? Scheut sich der Schüler vor der Ent- Bündelung, weil er unser Dezimalsystem noch nicht ganz verstanden hat etc.) Auf solche konstruktive, inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Kind das Augenmerk richten zu können rückt durch den Computer als Instrument des Lehrers in greifbare Nähe. Dann läuft auch kein Kind Gefahr, dass ihm das, was es bereits verstanden hat, wieder verloren geht: weil die richtigen Teilschritte entdeckt und seine Anstrengungen anerkannt werden.

      Oder ein Beispiel aus dem Deutschen: wenn ein Kind "hunt" statt "Hund" schreibt. Ihm einfach alles durchzustreichen, nur weil es nicht komplett das gewünschte Ergebnis abgeliefert hat, wäre schlicht ungerecht: immerhin ist es ihm gelungen, das Gehörte in eine entsprechende Zeichen-Kombination zu übertragen. Das Problem mit der Groß/Kleinschreibung wäre ihm noch beizubringen. Und auch die Verwechslung der Zeichen "d" und "t" ist alles andere als grundverkehrt, weil die deutsche Sprache nun einmal die Eigentümlichkeit aufweist, diese beiden Laute am Wortende im Klangbild anzugleichen (Auslautverhärtung).

      Damit Kindern aber nicht zugemutet wird, alles unterschiedslos auswendig lernen zu müssen und den eigenen Verstand als dummes Speichermedium zu missbrauchen, ist es durchaus angebracht, ihnen die entsprechenden Erklärungen zuzumuten. (in unserem Beispiel wäre dies z.B. der Hinweis darauf , dass sich Konstrastmitlaute am Wortende angleichen, während im Wort selbst, z.B. bei einem nachfolgendem Vokal der Unterschied von "d" und"t" durchaus hören lässt. Eine sinnvolle Hilfe wäre deshalb hier die Anregung, die Wörter, bei denen sich der Schüler unsicher fühlt, verlängern zu lassen: der Plural "Hunde" läßt eher erkennen, welcher der beiden Konsonanten angebracht ist ...)

      Die leider gar nicht so seltene Auffassung, durch solche Hilfen würden Kinder nur überfordert, ist deshalb keineswegs kinderfreundlich ...

      Wenn man nicht dem Unsinn nachhängt, dass sich jeder sein eigenes Rechen- oder Sprachsystem basteln soll (das nicht sonderlich geglückte Projekt Babylon lässt grüßen!), kann man Kindern nicht die Mühe ersparen, sich auch ernsthaft mit Inhalten und Konventionen zu befassen. Die Fiktion einer autonomen Sprach-Kultur hilft niemanden, und umgekehrt ist es keineswegs ein Zwang, wenn man Kindern die nun einmal gewachsenen Momente einer Kultur nahe bringt, in der sie eben hineingeboren sind. Schließlich wird von ihnen ja auch nicht wenig verlangt: sie sollen sich später ja ihrer Sprache selbständig bedienen können, als ob sie ihre ureigene Erfindung wäre...

      Die Welt der Zahlen und Buchstaben gehört jedenfalls wohl nicht zu den Bereichen, bei denen man Bauchschmerzen bekommen sollte, wenn man sie den Kindern nachvollziehbar zu machen sucht.

      Und weil dies eben nicht gleichbedeutend ist damit, sich auch noch auf dem Gebiet von durchweg rationelle Fragen und Antworten eine Fülle von lauter unbegründbaren oder unverstehbaren Imperativen einzuhandeln, gibt es auch keinen Anlass, sich nicht auch mit Hilfe der neuen Medien darum zu bemühen, den Bildungsfortschritt der Kinder zu einem echten gemeinsamen Anliegen von Kindern, Eltern und Lehrern zu machen.

      Vor allem darf eines nicht vergessen werden: es sind - nicht nur bezogen auf die Grundschule - die allgemein bildenden Fächer, bei denen in der gegenwärtigen Situation in ganz besonderer Weise Entlastung geboten ist, gerade auch durch die Integration der neuen Medien in den Unterricht. Dabei kann im Grunde nicht zu früh mit dem Einsatz sinnvoller Computerprogamme begonnen werden. Denn gerade in den ersten Schuljahren entscheidet sich sehr vieles: wie groß der Bruch ist zwischen der in aller Regel gegebenen vorschulischen Freude aufs Lernen und der Ernüchterung, die über kurz oder lang angesichts der schulischen Gegebenheiten eintritt; ob es den Kindern gelingt, sich selbst zum Kriterium ihres Bildungsfortschritts zu machen oder ob sie sich darauf programmieren wollen, immer nur das, was gefordert ist, brav erfüllen zu wollen und sie darüber jede Selbstständigkeit zu verlieren drohen; ob sie darauf bestehen, das verstehen zu wollen, was ihnen vermittelt wird oder ob sie alles nur begriffslos auswendig lernen wollen, kurz: ob sie die Schule als Angebot zur Entwicklung ihrer eigenen Person nutzen können oder ob Schule und damit Bildung überhaupt immer nur als Belästigung oder gar Bedrohung verstanden werden.

      Wenn also Bildung nicht mit Bildschirmzauberei verwechselt wird, kann der Computer auch als Lern-, Förder- und Diagnosemedium wesentlich zur Entlastung für Eltern und Lehrer beitragen. Sich für solche neuen Möglichkeiten eines unbeschwerten Lernens, für die Rückgewinnung des inhaltlichen Interesses und eine eigenständigen Auseinandersetzung mit den Unterrichtsgegenständen zu engagieren und dafür, Fehler endlich nicht mehr zur Schicksalsfrage werden zu lassen - all dies ist letztlich auch für alle Beteiligten viel befriedigender, als sich in der Psychologie des Misserfolges einzurichten, die den verbreiteten Kult der Technik letztlich ausmacht.

       

7.3 Alf e.V.

ALF e.V.

Der gemeinnützige "Verein für angewandte Lernforschung" (A-L-F e.V.) wurde von pädagogischen und psychologischen Fachleuten in Kooperation mit der Universität Bamberg (Lehrstuhl für Sozialpädagogik) gegründet. Der Verein betreut derzeit im Großraum Nürnberg (Erlangen, Nürnberg, Bamberg) mehrere hundert Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Lese-, Rechtschreib- oder Rechenprobleme. A-L-F e.V. bietet Diagnose und Beratung an und führt gezielte Einzelförderung für Kinder mit spezifischen Lernschwächen durch. Weitere Arbeitsgebiete von A-L-F e.V. sind u.a. die Fortbildung von Fachkräften und die Forschung auf dem Gebiet der Lernstörungen und die Erprobung und Entwicklung didaktischer Materialien.

Hintergrund dieses Computerprogrammes ist die jahrelange Arbeit des Vereins im Bereich der Diagnostik von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit Teilleistungensstörungen (Legasthenie, Analphabetismus, Dyskalkulie bzw. Arithmasthenie).


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Beide Beiträge sind dem Programm "Alfons Diagnostikprogramm" des Schroedel Verlags 1997 entnommen.