Kommentar |
Wer in Deutschland über Armut redet, redet nicht nur über die Problematik einer abhängten gesellschaftlichen Klasse. Vielmehr lassen sich im Rahmen von Armutsdiskursen bestimmte Risikogruppen ausmachen, die überdurchschnittlich häufig von Armut betroffen sind. Im Rahmen dieses Methodenseminars wollen wir uns intensiv mit diesen Risikogruppen beschäftigen. Neben der Frage wie oft und wie lange die Risikogruppen Bekanntschaft mit Armut machen, soll auch die sozialstrukturelle „Karriere“ von armen Personen in den Fokus genommen werden. Im Seminar soll – neben der kritischen Reflexion von Publikationen zum Thema Armut – vor allem eine selbstständige Datenauswertung in Kleingruppen stattfinden. Es richtet sich deshalb an Studierende, die in der Lage sind kompetent mit dem Statistikprogramm SPSS zu arbeiten. Mindestanforderung ist die Fähigkeit, mit der Benutzeroberfläche umzugehen und Datensätze eigenständig auszuwerten. In letzter Konsequenz kann das Seminar neben der Festigung der Methodenkenntnisse und der Fähigkeiten zur Auswertung komplexer Datensätze dazu beitragen, der alltäglichen Diskussion um Armut in Deutschland kompetent und kritisch zu begegnen. |
Literatur |
Geißler, Heiner (1977): Die neue soziale Frage. Freiburg/Basel/Wien: Herder. Huster, Ernst-Ulrich, Boeckh, Jürgen, Mogge-Grotjahn, Hildegard (Hrsg.): Handbuch Armut und soziale Ausgrenzung. Wiesbaden: VS. Bundesministerium für Arbeit und Soziales (2013): Lebenslagen in Deutschland. Der vierte Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung. Online: https://www.bmas.de/SharedDocs/Downloads/DE/PDF-Publikationen-DinA4/a334-4- armuts-reichtumsbericht-2013.pdf?__blob=publicationFile Isserstedt, W/ Middendorf E. (2010): Die wirtschaftliche und soziale Lage der Studierenden in der Bundesrepublik Deutschland 2009. 19 Sozialerhebung des deutschen Studentenwerkes. Bundesministerium für Bildung und Forschung. Bonn/Berlin. Ludwig, Monika (1996): Armutskarrieren. Zwischen Abstieg und Aufstieg im Sozialstaat. Opladen:Westdeutscher Verlag |