Kommentar |
In den letzten Jahren hat sich im Wissenschaftsbetrieb die Überzeugung durchgesetzt, dass ein Austausch zwischen den Disziplinen befruchtend für alle Seiten sei. Was den Eindruck einer Mode erweckt, ist zwischen der Soziologie und der Geschichtswissenschaft seit Langem Praxis. Obzwar die Gründungsväter der Soziologie die Beschäftigung mit der Historie als etwas Selbstverständliches ansahen, fristet die Historische Soziologie heute das Dasein einer Subdisziplin. Die Sozialgeschichte dagegen setzte sich innerhalb der Geschichtswissenschaft erst später durch, hat heute aber fast eine hegemoniale Stellung erreicht.
Vor diesem Hintergrund lohnt es sich, einmal das komplexe Wechselspiel zwischen den Disziplinen zu untersuchen. Zu diesen Zweck werden wir uns in diesem Einführungsseminar mit der Systematik und den Klassikern von Historischer Soziologie und Sozialgeschichte beschäftigen, neuere Entwicklungen beobachten, aber auch die öffentliche und wissenschaftliche Diskussion und Reflektion der beiden Fächer untersuchen. Das Seminar gliedert sich somit in vier Blöcke: Einführung, historische Soziologie, Sozialgeschichte und Reflektion.
Zweck des Seminar ist es somit, auszuloten, wie Soziologie und Geschichtswissenschaft sich gegenseitig dabei unterstützen können, das große gemeinesame Erkenntnisziel zu erreichen: Das Heute aus dem Gestern zu verstehen. |
Literatur |
Nathaus, Klaus (2012): „Sozialgeschichte und Historische Sozialwissenschaft, Version: 1.0“. Docupedia-Zeitgeschichte 24. 9.2012. http://docupedia.de/zg/Sozialgeschichte_und_Historische_Sozialwissenschaft?oldid=84656
Schützeichel, Rainer (2004): Historische Soziologie. Bielefeld: trancsript. |