Kommentar |
Die Wissenssoziologie beschäftigt sich mit der Entstehung, Verbreitung, Verwendung und Bewahrung von Wissen und Erkenntnis. Wie gestalten speziell Arbeits- und Bildungsorganisationen unter dem Paradigma, dass Wissen zum Produktionsfaktor wird, geschöpft, organisiert, transferiert, gemessen und gemanagt werden soll, Wissensprozesse? Inwieweit basieren organisationale Entscheidungen auf Wissen, wie wird Wissen zu einer organisationalen Herrschaftsform? Diskurse um und Nutzungsformen von Wissen unterliegen dabei einer spezifischen Genese und sind immer in den gesellschaftspolitischen Kontext ihrer Zeit eingebettet. Nach einer Grundlegung wissenssoziologischer Herangehensweisen sollen Studien über den Qualitäts- und Bildungsdiskurs (PISA, IGLU, Evaluation, QM, TQM, management by objectives) in ausgewählten Organisationstypen, die explizit Wissen vermitteln, wie Schule, Universitäten und Betriebe dazu dienen, spezifische Wissensformen und ihre Konstruktion kritisch zu diskutieren. Inhalts- und Diskursanalyse, rekonstruktive und neo-institutionalistische Ansätze sind dabei methodische Zugänge, die vermittelt werden sollen.
Arbeitsformen: 15-20 min. (p. Person) Input, Präsentation der Themen mit eigenständiger schriftl. Ausarbeitung (und Zusatzliteratur (7-10 Seiten), Hausarbeiten werden zum Kursende vergeben. Gerne kann bereits jetzt ein Präsentationsthema per Email vergeben werden.
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Literatur |
Berger, P./Luckmann, T. 1990: Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit. Eine Theorie der
Ernst, S. 2008: Manual Lehrevaluation, Wiesbaden: VS
Elias, N. 1987: Engagement und Distanzierung. Studien zur Wissenssoziologie I, Frankfurt a.M.: Suhrkamp
Keller, R. 2011: Wissenssoziologische Diskursanalyse, Wiesbaden: VS
Knoblauch, H. 2005: Wissenssoziologie, insbes. Kap. 3: Gegenwärtige Themen der Wissenssoziologie und der Wissensforschung. Konstanz: UVK
Münch R. 2009: Globale Eliten, lokale Autoritäten. Bildung und Wissenschaft unter dem Regime von PISA,
McKinsey & Co. Frankfurt a.M.: Suhrkamp |