Max Webers "Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus" gehört zweifellos zu den bedeutendsten und folgenreichsten Schriften der Soziologie. Ausgehend von der Frage nach den kulturellen Bedingungskonstellationen der Moderne entwickelt Weber hier seine berühmte "Pro-testantismus-Kapitalismus-These", welche einen Zusammenhang zwischen der Herausbildung der rationalen Ethik des asketischen Protestantismus und der Entwicklung des modernen Kapitalis-mus behauptet. Seit ihrer ersten Veröffentlichung (1904-1906) hat Webers Schrift unentwegt ebenso breite Anerkennung wie Kritik in unterschiedlichen Fachdisziplinen hervorgerufen. Ohne je an Reiz verloren zu haben, dauert die Diskussion um ihre Gültigkeit auch heute noch an. Das angebotene Seminar gliedert sich in drei Phasen. Nach einer grundlegenden Einführung in die Soziologie Max Webers bildet die gemeinsame Lektüre und Diskussion der "Protestantischen Ethik" den Kern unserer Arbeit. Die dritte Seminar-Phase widmet sich in interdisziplinärer Perspek-tive der Kritik an Webers Analysen. Je nach Interessenlage der Studierenden können neben kriti-schen Positionen aus der Soziologie auch Texte aus den Geschichtswissenschaften und/oder der Theologie diskutiert werden.
Als gemeinsame Textgrundlage wird zur Anschaffung dringend empfohlen:
Weber, Max (2004): Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus. Vollständige Ausgabe. Herausgegeben von Kaesler, Dirk. München: C.H.Beck