Kommentar |
Bildungssoziologie zeichnet sich für gewöhnlich durch eine „Vielfalt unterschiedlicher theoretischer, methodologischer und empirischer Zugänge" (Becker 2009: 9) aus, dennoch wird ein Bereich des deutschen Bildungswesen kaum beachtet. Das berufliche Bildungssystem, welches mit etwa 1,4 Mio. Anfänger/-innen von Bildungsgängen im Jahr 2007 eine nicht unbeachtliche Größe besitzt (vgl. Bundesinstitut für Berufsbildung 2009: 95), wird im Vergleich zu Auseinandersetzungen mit anderen Bereichen des Bildungssystems wenig beachtet. Insbesondere das Übergangssystem, welches einer der drei Teilbereiche des Berufsbildungssystems ist, wird in der Bildungsforschung fast völlig ausgeblendet. Aus dieser Mängellage heraus wird in dem Seminar zunächst diskutiert, welche Aufgaben die verschiedenen Bereiche des Berufsbildungssystems aus bildungspolitischer Perspektive erfüllen sollen. Der thematische Schwerpunkt liegt dabei auf dem Übergangssystem. Diese Betrachtungsweisen werden durch den exemplarischen Einbezug verschiedener theoretischer und methodischer Forschungsansätze ergänzt, um eine kritische Reflexion des Forschungsstands zu ermöglichen. Abschließend wird der Versuch unternommen, auf der Grundlage der Forschungsergebnisse eine Passung zwischen den Interessen der verschiedenen Akteure herzustellen und Problemlagen des beruflichen Bildungssystems aufzuzeigen. |
Literatur |
Baethge, Martin, Heike Solga, Markus Wieck (2007): Berufsbildung im Umbruch. Signale eines überfälligen Aufbruchs. Berlin. Friedrich-Ebert-Stiftung. Becker, Rolf (2009): Bildungssoziologie - Was sie ist, was sie will, was sie kann. In: Becker, Rolf (Hrsg.): Lehrbuch der Bildungssoziologie. S. 9-34. Wiesbaden. VS. Bundesinstitut für Berufsbildung (2009): Datenreport zum Berufsbildungsbericht 2009. Informationen und Analysen zur Entwicklung der beruflichen Bildung. Bonn. Bundesinstitut für Berufsbildung. Heinz, Walter, Helga Krüger, Ursula Rettke, Erich Wachtveitl, Andreas Witzel (1985): »Hauptsache eine Lehrstelle«. Jugendliche vor den Hürden des Arbeitsmarktes. Weinheim, Basel. Beltz. |