Mit dem Habitus-Begriff hat Pierre Bourdieu ein soziologisches Konzept entwickelt, das Momente der sozialen Trägheit gegen den Begriff des sozialen Wandels besonders betont. Sind wir Gefangene unserer Tischsitten? Können wir nicht gleichzeitig ein Interesse an modernen Kunstaustellungen entwickeln und hinterher mir Vergnügen ein Fast-Food-Lokal aufsuchen? Laufen wir immer noch am langen Gängelband vergangener Generationen? In diesem Seminar werden wir die Entwicklung und die Bedeutung des Habitus-Begriffs ausloten und diesen Begriff mit einem Schwerpunkt auf die Spannungsebene zwischen den Generationen erörtern. Wie lassen sich Momente sozialer Trägheit mit Formen des sozialen Wandels vermitteln.
Literatur: Bourdieu, Pierre (1976), Entwurf einer Theorie der Praxis, Frankfurt/M.; Ders. (1993), Sozialer Sinn. Kritik der theoretischen Vernunft, Frankfurt/M., Ders., Wacquant, Loic J.D (2006), Reflexive Anthropologie, Frankfurt/M.