Mit den turbulenten Veränderungen der letzten zwölf Monate ist Führung - in der Gesellschaft wie in den Unternehmen - mehr denn je aufgerufen, sich selbst auf den Prüfstand zu stellen. Führung ist nicht einfach da, sondern sie muss sich selbst immer wieder neu schaffen, reformieren und gestalten, um den sich rasch verändernden Anforderungen an die Praxis von Führung zu genügen. Dieser Prozess kann zwar auf bisherige Erfahrungen und Erkenntnisse über Führung zurückgreifen. Es ist aber auch immer wieder offen und neu vorzunehmen. Führung ist nie nur Theorie. Sie ist aber auch nie nur Praxis. Das Beobachten und Verbessern von Führung schließt beide Seite notwendig ein: praktisches Handeln sowie die Beobachtung und Reflexion darauf. Die völlig neuartigen Herausforderungen der Wirtschafts- und Finanzkrise fordern mehr denn je starke Leadership, lassen aber einseitig-hierarchische Formen von Führung obsoleter denn je erscheinen. Gerade unter den gegenwärtig schwierigen Bedingungen profiliert sich "gute" Führung als einer der wichtigsten Faktoren für Überleben und Erfolg einer Organisation heraus. Zugleich wird die Fähigkeit ihrer Mitglieder, die Systemleistung Führung aktiv anzunehmen, zunehmend bedeutsam. Unter welchen Rahmenbedingungen finden Führungshandeln und Mitarbeit derzeit statt? Wie muss Führung aussehen, um von den Geführten als Unterstützung erlebt zu werden? Welche neuen Formen von Führung zeichnen sich ab und was unterscheidet sie von überkommenen? Welche Funktionen nimmt Führung für das soziale System wahr? Wie sieht eine aktive Annahme von Führungsleistungen aus? Welche Voraussetzungen müssen dafür erbracht sein? Unter der leitenden Fragestellung, wie erfolgreiche Führung möglich wird, sollen in diesem Seminar aktuelle Formen, Konzepte und Funktionen von Führung in organisationssoziologischer Perspektive zugleich theoretisch und handlungsorientiert bearbeitet werden. Blockveranstaltung: zu den angegeben Daten 9.10.2009, 9-18h 18./19.12., 9-18h 5./6.2.2010, 9-18h |