Kommentar |
"Zu den wenigen Konstanten in der hundertjährigen akademischen Geschichte der Soziologie gehört die Annahme, daß die moderne Gesellschaft durch ein besonderes Ausmaß und durch eine eigentümliche Form sozialer Differenzierung zu kennzeichnen sei." Das Seminar, das eine Einführung sein will, nimmt diese Feststellung von Niklas Luhmann auf; es plant - auf möglichst behutsame Weise - den schrittweisen Gang durch die hundertjährige Geschichte, der die Studierenden mit den prominentesten Autoren und Konzeptionen der Differenzierungstheorie bekannt machen möchte. Der Weg beginnt beim Begriff der 'Arbeitsteilung' und führt dann zu 'den Klassikern' des Faches in der Zeit um 1900, also vor allem zu Émile Durkheim, Georg Simmel und Max Weber. Er führt von dort weiter zu den großen system- und gesellschaftstheoretischen Konzeptionen von Talcott Parsons und Niklas Luhmann; der Kurs bezieht dabei auch das Problem sozialer Ebenendifferenzierung (Interaktion, Organisation, Gesellschaft) mit ein und führt schließlich zu aktuellen Problemen und Debatten, dies einschließlich von Pierre Bourdieus Theorie der sozialen Felder. Das Seminar wird um Anschaulichkeit bemüht sein und wählt als Anschauungsmaterial vor allem die Felder von Politik und Familie. |