Kommentar |
Während quantitative Verfahren der empirischen Sozialforschung auf das Zählen und Messen ihrer Gegenstände ausgerichtet sind, stellen qualitative Methoden das Verstehen und Deuten des Sinns einer Handlung, einer Praxis, eines Ausschnitts der sozialen Wirklichkeit in den Vordergund. Qualitativer Forschung geht es um "dichte Beschreibung" (Geertz) des untersuchten Realitätsausschnitts, der Einzelfälle. Anspruch ist, der Komplexität ihrer Gegenstände gerecht zu werden.
Unter dem Label "Qualitative Sozialforschung" findet sich eine Vielzahl unterschiedlicher methodischer und theoretischer Zugänge zur Erforschung des Sozialen. Qualitative Methoden sind nicht beschränkt auf das Arbeitsfeld der Soziologie. Ebenso arbeiten Disziplinen wie Pädagogik, Psychologie, Ethnologie, Volkskunde oder die Politologie mit qualitativen Verfahren. In der Veranstaltung wird es darum gehen, den Arbeitsprozess qualitativ vorgehender Sozialforschung, Erhebungs- und Auswertungsverfahren, Anwendungsfelder sowie theoretische Begründungen kennenzulernen. In Übungsarbeiten sollen einzelne Methoden exemplarisch angewendet und erprobt werden. |
Literatur |
Literatur:
Bohnsack, R./Marotzki, W./Meuser, M. (Hg.) 2003: Hauptbegriffe Qualitativer Sozialforschung. Opladen.
Flick, U, 2007: Qualitative Sozialforschung. Eine Einführung. Reinbek bei Hamburg.
Flick, U,/Kardoff, E. v./Rosenstiel, L. v./Wolff, S. (Hg.) 1991: Handbuch Qualitative Sozialforschung. Grundlagen, Konzepte, Methoden und Anwendungen. München.
Helfferich, C. 2005: Die Qualität qualitativer Daten. Manual für die Durchführung qualitativer Interviews. Wiesbaden. |