Kommentar |
Mit Diversity-Management bewegt sich die Bildungs-, Arbeitsmarkt- und Organisationspolitik vom Anspruch der Gleichbehandlung und Standardisierung verschiedener Gruppen zu ihrer unterschiedlichen Behandlung im Sinne der Hervorbringung verschiedener Potenziale. Inwiefern dieser Ansatz zu einem Abbau sozialer Ungleichheiten und Verwerfungen per se führt, ist jedoch ebenso unklar wie die Theorie von Vielfalt bzw. Diversity. Die Paradoxie, bei der zum einen Chancenungleichheit institutionell aufgegriffen und bearbeitet wird, zum anderen Ungleichheiten in verschiedenen Organisationen systematisch generiert werden, wird kaum im Diskurs um Gleichheit und Vielfalt gesehen. Die Steigerung von Komplexität geht dabei oft einher mit einem Rationalisierungs- und Erfolgsversprechen auf Chancengerechtigkeit. Im Seminar werden u.a. anhand von diversen Diskursen um Arbeit, Diversity-Management und Gleichstellung, neue soziale Frage und Teilhabe grundlegende Fragen sozialer Kohäsion und Konflikte sowie das darüber erzeugte erzeugte Wissen bearbeitet. |
Literatur |
Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration Hrsg. 2015: Schulbuchstudie Migration und Integration, Berlin
Burzan, N. 2007: Soziale Ungleichheit – eine Einführung in die zentralen Theorien. Wiesbaden: VS Verlag.
Klinger, C., Knapp, G.A., Sauer, B. (Hrsg.) 2007: Achsen der Ungleichheit. Zum Verhältnis von Klasse, Geschlecht und Ethnizität, Frankfurt/ New York |