Kommentar |
Dieses Seminar soll sich mit einigen großen Erzählungen zur sozialen Ungleichheit auseinander-setzen. Zentral an dem auch im Titel des Seminars stehtenden Begriff der Kritik ist zum einen eine Kritik, die durch diese Erzählungen selbst geleistet wird und die Ungleichverteilung von sozialen Lagen auf Personen oder Haushalte insbesondere durch die Strukturen eines Kapitalismus zu er-klären versucht. So beispielsweise die Arbeiten von Oliver Nachtwey und Wolfang Streek Weiterhin haben wir es mit großen Erzählungen zu tun, die sich hinsichlich der Strukturierungs-muster - also sozusagen dem 'Output' eines Kapitalismus - neue Perspektiven wünschen; allen voran ist hierbei die Individualisierungstheorie von Ulrich Beck zu nennen. All diesen Perspektiven ist gemein, dass sie ein großes mediales und öffentliches Echo erzeugt haben. Und während die vermeintlichen Wahrheiten dieser großen Erzählungen gleichsam ex cathedra in den öffentlichen Diskurs kommuniziert wurden, wurden sie in Zeitschriften und Sam-melbänden der "scientific community" durchaus kritisch debattiert. Auch mit dieser anderen Vari-ante der Kritik - nämlich der Kritik AN diesen großen Erzählungen - wollen wir uns intensiv widmen. Ich möchte Sie im Rahmen dieses Seminars zu einer intensiven Lektüre einladen, um die verschiedenen Perspektiven genau kennen zu lernen. Dabei ist die Bereitschaft zum Lesen der Texte und die gemeinsame Diskussion von zentraler Bedeutung. Auch wollen wir uns mit im Zusammenhang stehenden, mithilfe quantitativer Analysen gewonnenen, Erkenntnissen auseinander setzen. |
Literatur |
Streeck, Wolfgang (2014): Gekaufte Zeit. die vertagte Krise des demokratischen Kapitalismus. Suhrkamp.
Nachtwey, Oliver (2016): Abstiegsgesellschaft. Über das Aufbegehren in der Regressiven Moderne. Suhrkamp.
Beck, Ulrich (1986): Individualisierung. Suhrkamp
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