Kommentar |
Seit den 1850/60er Jahren siedelten sich in zahlreichen Dörfern und Kleinstädten des Münsterlandes Textilbetriebe mit ihren Spinnereien und Webereien an. Die vergleichsweisen niedrigen Löhne, die Nähe zu den Absatzmärkten in den Industrierevieren und die verkehrsgünstige Lage ließen örtliche Kaufleute zu Textilunternehmern werden und motivierte auswärtige Unternehmer, vor allem aus den benachbarten Niederlanden, im Münsterland zu investieren. Das Seminar will die Sozialgeschichte von Unternehmern und Arbeitern nachzeichnen und besonders die Auswirkungen auf die Topographie von Dorf und Stadt sowie auf die Lokalpolitik diskutieren. Waren ländliche Lebenswelten und die Fabrik vor Ort miteinander vereinbar? |
Literatur |
Arnold Lasotta und Paula Lutum-Lenger (Hg.), Textilarbeiter und Textilindustrie. Beiträge zu ihrer Geschichte in Westfalen während der Industriealisierung, Hagen 1989; Karl Ditt und Sidney Pollard (Hg.), Von der Heimarbeit in die Fabrik. Industriealisierung und Arbeiterschaft in Leinen- und Baumwollregionen Westeuropas während des 18. und 19. Jahrhunderts, Paderborn 1992; Hans Jürgen Teuteberg (Hg.), Die westmünsterländische Textilindustrie und ihre Unternehmer, Münster 1996. |