Kommentar |
Tridentinische Reform, Gegenreformation und katholische Konfessionalisierung sind Begriffe, die sich allesamt um die dem Konzil von Trient folgende Durchsetzung und Festigung des katholischen Bekenntnisses drehen. Nach der Vorstellung der Forschungskonzepte wird das Seminar die Umsetzung des Tridentinums von der Bistumsspitze bis auf die Ebene der Pfarrei verfolgen. Referenzregionen werden die Fürstbistümer Münster und Paderborn sowie das kölnische Herzogtum Westfalen sein („Katholisches Sauerland“). Themen sind u.a. das neue Bischofsprofil; die Jesuiten; die Etablierung eines neuen Klerus; Liturgie, Predigt und Volksgesang; die Barockisierung der Kirchen sowie die Lenkung der frommen Praxis im Rahmen von Prozessionen, Wallfahrten und Andachten. Aber auch die Rezeption, Aneignung und Umdeutung der tridentinischen Reformmaßnahmen seitens der Gläubigen wird thematisiert. Die Einführung in das Studium der Geschichtswissenschaft erfolgt auf der Basis gemeinsamer Lektüre von Fachtexten und von Quellen; Referate wird es lediglich in Gestalt von Personen- und Sachkommentaren geben. Im zweiten Teil der vierstündigen Veranstaltung lesen wir gemeinsam zentrale Texte der Geschichtswissenschaft und kümmern uns um Regeln des wissenschaftlichen Arbeitens. |
Literatur |
Manfred Becker-Huberti, Die Tridentinische Reform im Bistum Münster unter Fürstbischof Christoph Bernhard von Galen (1650-1678), Münster 1978; Andreas Holzem, Der Konfessionsstaat 1550-1802 (Geschichte des Bistums Münster, Bd. 4); Münster 1998; Mareike Menne, Herrschaftsstil und Glaubenspraxis, Paderborn 2007. |