Kommentar |
Spielen wir in der Schule, zu Hause, im ganzen gesellschaftlichen Miteinander nur eine Rolle? Und was bedeutet dieses 'nur'? Die soziologische Rollentheorie befasst sich mit regelmäßigen Verhaltensmustern, die sozialen Positionen zuzuordnen sind - Mütter, Lehrer, Polizisten und Beamtinnen verhalten sich über weite Teile gleich, sie spielen eine gemeinsame Rolle. Rollen sind das Bündel der Erwartungen, die den Trägern entgegen gebracht werden. Aber bedeutet dies, dass eher das gesellschaftliche Skript über alltägliche Handlungen bestimmt oder hat der Spieler der Rolle nicht einen entscheidenden Freiraum bei der Ausgestaltung? Und wie weit geht die Metapher des Bühnenspiels? Ist die Gesellschaft eine Bühne, wer ist das Ensemble, wer der Regisseur? Dies sind Fragen, die im Seminar gestellt und einer Antwort zugeführt werden sollen. Rollentheorie ist ein 'soziologischer Klassiker'; das Interesse hat sich jedoch in neuer Zeit weg von den strukturalen Aspekten hin zu den Performanz-Aspekten bewegt. Das Seminar soll hierbei einen Überblick über klassische Positionen und rezente Weiterentwicklungen bieten. |