Kommentar |
Auf 50 Studierende begrenzte Teilnehmerzahl, Anmeldung erforderlich.
Der Frankfurter Soziologe, Philosoph, Musiktheoretiker und Komponist Theodor W. Adorno (1903–1969), der in der Zeit des Nationalsozialismus in die USA emigrierte, wurde nach seiner Rückkehr nach Deutschland einer der wichtigsten Intellektuellen der frischgegründeten Bundesrepublik. Wie nur ganz wenige Akademiker der 1950er und 1960er Jahre übte er mit seinen regelmäßigen Rundfunkvorträgen und Buchveröffentlichungen auf das kulturelle und intellektuelle Leben Nachkriegsdeutschlands einen gar nicht zu überschätzenden Einfluss aus. Er war ein unnachgiebiger Kritiker autoritärer Strukturen und eines ungehemmten Massenkonsums. Ein besonderes Anliegen war ihm die Bildung eines demokratischen Bewusstseins und die Erziehung der Deutschen zur Mündigkeit. Im Seminar sollen seine wichtigsten Schriften zur Demokratieerziehung – wie „Erziehung nach Auschwitz“ und „Tabus über dem Lehrerberuf“ – gelesen und interpretiert werden.
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