Kommentar |
Im 16. und 17. Jahrhundert nimmt die Publikation von Verordnungen und Gesetzen rapide zu. Territorialfürsten, Stadträte und andere Autoritäten erlassen umfangreiche Landes- und Polizeiordnungen, aber auch Regelungen zu einzelnen Lebensbereichen, etwa in Form von Kleiderordnungen, Hochzeitsordnungen, Bettelordnungen oder Feuerordnungen. In der historischen Forschung wurde dieser verstärkte Regelungsbedarf als Argument im Rahmen größerer Theorien (Sozialdisziplinierung, Konfessionalisierung, Herrschaftsrepräsentation) verwendet und umfangreich diskutiert. In der Übung wollen wir uns einen Überblick zum Forschungsstand erarbeiten, im Wesentlichen jedoch durch die Autopsie ausgewählter – gedruckt oder handschriftlich überlieferter – Beispieltexte die Spezifika dieser Quellengattung erkunden. |
Literatur |
Einführende Literatur: Andrea Iseli, Gute Policey. Öffentliche Ordnung in der Frühen Neuzeit, Stuttgart 2009; Irene Dingel und Armin Kohnle (Hg.), Gute Ordnung. Ordnungsmodelle und Ordnungsvorstellungen in der Reformationszeit, Leipzig 2014.
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