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Kirchenkritik vor der Reformation? Formen und Themen des Antiklerikalismus im Mittelalter - Einzelansicht

Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Langtext
Veranstaltungsnummer 088276 Kurztext
Semester SS 2017 SWS
Erwartete Teilnehmer/-innen Studienjahr
Max. Teilnehmer/-innen
Credits Belegung Belegpflicht
Hyperlink
Sprache deutsch
Termine Gruppe: [unbenannt] iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
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Mo. 14:00 bis 16:00 woch von 24.04.2017  Fürstenberghaus - F 153        
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Mo. 14:00 bis 16:00 woch          
Gruppe [unbenannt]:
 


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Steckel, Sita, Prof. Dr. verantwort
Studiengänge
Abschluss - Studiengang Sem ECTS Bereich Teilgebiet
Master - Interdisziplinäre Mittelalterstudien (88 E71 16) -
Master - Geschichte (88 068 15) -
MEd Gymnasien u Gesamt - Geschichte (E3 068 14) -
Prüfungen / Module
Prüfungsnummer Modul
13002 Seminar zur Geschichte des Mittelalters - Master Interd Mittelalterstudien Version 2016
13010 Modulabschlussprüfung - MEd Gymnasien u Gesamt Geschichte Version 2014
13002 Seminar zur Mittelalterlichen Geschichte - MEd Gymnasien u Gesamt Geschichte Version 2014
24002 Seminar: Mittelalterliche Geschichte - Master Geschichte Version 2015
19002 Seminar: Mittelalterliche Geschichte - Master Geschichte Version 2015
13002 Seminar: Mittelalterliche Geschichte - Master Geschichte Version 2015
Zuordnung zu Einrichtungen
Fachbereich 08 Geschichte/Philosophie
Inhalt
Kommentar
Konnte im europäischen Christentum des Mittelalters über Religion diskutiert werden? Gab es Kirchenkritik oder gar einen antiklerikalen Diskurs? Zahlreiche Quellen des europäischen Mittelalters greifen tatsächlich in teils sehr farbenprächtigen Schilderungen Mißstände der Kirche an - seit dem Hochmittelalter zunächst oft in lateinischen Texten, bald aber auch in den verschiedenen Volkssprachen. Dichtungen, Satiren, Predigten und Traktate führten moralisch, wirtschaftlich oder sexuell korrumpierte Kleriker, Mönche und Nonnen vor und attackierten den institutionellen Aufbau der Kirche in Details wie der Ablasspraxis oder in seinem Gesamtzuschnitt. Diese mittelalterlichen antiklerikalen Texte nehmen vielfach typische Themen reformatorisch-neuzeitlicher Traditionen vorweg.
Wie die mittelalterlichen Texte einzuschätzen sind und welche Dynamiken sie insgesamt erkennen lassen, ist jedoch angesichts einer sehr heterogenen Forschungslage bis heute undeutlich. Klassischerweise wurden Formen des Antiklerikalismus vor allem mit der protestantischen Reformation assoziiert und erschienen als Anzeichen der Überwindung des Mittelalters. Das führte zu einer Fokussierung auf Antiklerikalismus des Spätmittelalters, die auch von den Literaturwissenschaften mitgetragen wurde - sie sahen im Aufkommen kritischer volkssprachlicher Diskussion aus der Feder von Laien oft das Erwachen eines Nationalbewusstseins und blendeten ältere lateinische antiklerikale Diskurse aus. Typischerweise fokussierten zudem einige Forschungen theologische und juristische Argumentationen, andere nahmen sich der volkssprachigen Satiren und oft derben Erzählungen an. 
Das Masterseminar will dagegen verschiedene Formen des Antiklerikalismus miteinander in Verbindung bringen und bezieht die Analyse verschiedener historischer Zugriffe in die Arbeit ein. Ziel der Veranstaltung wird einerseits sein, Formen und Themen antiklerikaler Argumentationen des Hoch- und Spätmittelalters kennenzulernen, zu kontextualisieren und die Eigenheiten der wichtigsten Quellengattungen kennenzulernen (satirische/literarische Erzählungen, theologisch-ekklesiologische Schriften, Predigten). Gleichzeitig will das Masterseminar ein Bewusstsein für die typischen konfessionellen und nationalen Perspektiven der Forschung des 19. und 20. Jahrhunderts fördern und schließt damit an aktuelle Diskussionen im Zuge des Reformationsjubiläums 2017 an. Es wird daher auch einen Ausblick in die Reformationszeit geben. Im Zentrum der Aufmerksamkeit wird abwechselnd die gemeinsame Quellenlektüre und -interpretation und die kritische Diskussion von Forschungsansätzen stehen. Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollten funktionale Lateinkenntnisse mitbringen und angesichts der Bedeutung literatur- und religionswissenschaftlicher Perspektiven für die Lektüre von Texten aus anderen Disziplinen aufgeschlossen sein.
Literatur

Ein Überblick über das Thema gewinnen lässt sich beispielsweise an Dykema, Peter A.; Oberman, Heiko A. (Hg.): Anticlericalism in Late Medieval and Early Modern Europe, Leiden - Boston 1993 (Studies in Medieval and Reformation Thought 51).

Bemerkung

Die Anmeldelisten liegen am 3.4., 10-12 Uhr in Raum 112 sowie vom 4.4. - 7.4., 10- 12 Uhr im Sekretariat (Raum 144)  aus.


Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SS 2017 , Aktuelles Semester: SoSe 2024