Inhalt
Kommentar |
Die Taufe Chlodwigs (498?) und die Christianisierung der Franken prägten, gerade auch in der Entscheidung für das nizänische Bekenntnis, nicht nur den Übergang von der Spätantike in das Frühmittelalter wesentlich mit, sondern schufen auch die Grundlage für die Herausbildung des christlichen Europa. Leisteten Kirchen und vor allem Klöster in der Merowingerzeit hier den Hauptteil, so verlagerten sich die Schwerpunkte unter den Karolingern in den 'staatlichen' Bereich - zweifellos auch eine Folge der im Umfeld des fränkisch-päpstlichen Bündnisses und konkret des Dynastiewechsels von 751 erhöhten christlich-sakralen Legitimation des Königtums. Das Verhältnis von 'Staat' und Kirche wurde dadurch auf eine neue Grundlage gestellt, die sich, bei allen tiefgehenden Erschütterungen wie bspw. dem Investiturstreit, für mehr als ein Jahrtausend als tragfähig erweisen sollte. Das Hauptseminar behandelt, wobei der begleitenden gemeinsamen Lektüre und Interpretation ausgewählter Quellen eine tragende Rolle zukommen soll, Strukturen und Entwicklungen der Amtskirche wie des Mönchtums vor dem Hintergrund des Verhältnisses von 'Staat' und Kirche im Frankenreich der Merowinger und Karolinger, wobei selbstverständlich auch innerkirchliche bzw. innerreligiöse Aspekte und Phänomene wie Kirche(n) in der Kirche, Reformbestrebungen, Frömmigkeit, theologische und dogmatische Streitfragen etc. in den Blick genommen werden. |
Literatur |
- Angenendt, Arnold, Das Frühmittelalter. Die abendländische Christenheit von 400 bis 900, Stuttgart 22001.
- Borgolte, Michael, Die mittelalterliche Kirche (Enzyklopädie Deutscher Geschichte 17), München 22004.
- Ewig, Eugen, Die Merowinger und das Frankenreich; mit Literaturnachträgen von Ulrich Nonn (Urban-Taschenbücher 392), Stuttgart 52006.
- Schieffer, Rudolf, Die Karolinger (Urban-Taschenbücher 411), Stuttgart 42006.
- Schneider, Reinhard: Das Frankenreich (Oldenbourg Grundriß der Geschichte 5), München 42001.
- Wallace-Hadrill, John Michael, The Frankish Church (Oxford History of the Christian Church), Oxford 1983 (Ndr. ebd. 1985).
- Weitere und spezielle Literatur wird in der ersten Sitzung bzw. im Reader zu Beginn der Veranstaltung bekanntgegeben.
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Bemerkung |
Sektion B (Mittlere und Neuere Kirchengeschichte) Unter "Studiengänge" in LSF erfahren Sie, für welche Studiengänge diese Veranstaltung geöffnet ist.
Im FB 02 zeichnet Prof. Dr. Hubert Wolf hauptverantwortlich, im FB 08 vice versa PD Dr. Thomas Bauer. |
Voraussetzungen |
Zulassung für Modulphase. Lektürefähigkeit des Lateinischen ist dringend erwünscht, um Feinheiten und Nuancen in der Quellensprache nachzeichnen zu können. |
Leistungsnachweis |
Gängige Leistungsüberprüfungen (gemäß Studienordnungen) werden angeboten; Details erfahren Sie in den Lehrveranstaltungen. Für abweichende Leistungsüberprüfungen für Ihren Studiengang informieren Sie sich über Ihre Prüfungsordnung und wenden Sie sich bei Unklarheiten an Ihre Fachstudienberatenden.
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