Der aktuelle Kinofilm „Colonia Dignidad“ behandelt ein besonderes Kapitel deutsch-chilenischer Geschichte im 20. Jahrhundert, in dem transnationale ebenso wie internationale Beziehungen zwischen beiden Ländern eine wichtige Rolle spielten. Eine deutsche sektenartig organisierte Auswanderergruppe ließ sich im Süden Chiles nieder und sollte dort unter der Militärdiktatur seit 1973 eine unrühmliche Rolle als Folter- und Gefangenenlager spielen. Kritik an der Colonia wurde auch in der BRD erhoben, die Politik nahm die Colonia jedoch in Schutz. An diesem Beispiel lassen sich einige Probleme aufzeigen, die in den Beziehungen zwischen der BRD und Chile im 20. Jahrhundert bedeutsam waren. Der Kalte Krieg, Menschenrechtsverletzungen und die Frage nach ihrer Bedeutung für die Außenpolitik sind einige davon. In dem Seminar sollen die verschiedenen Ebenen der trans- bzw. internationalen Beziehungen und die unterschiedlichen Akteursgruppen in den Blick genommen werden.
Neben einer Hausarbeit und einer mündlichen Präsentation sind die Bereitschaft zu eigenständigem und kooperativem Lernen sowie eine regelmäßige Beteiligung an den Diskussionen im Plenum Voraussetzung für eine erfolgreiche Teilnahme am Seminar. |