Kommentar |
1935 veröffentlichte der Historiker Carl Erdmann sein Standardwerk zur Entstehung des Kreuzzugsgedankens, das die Forschung bis heute nachhaltig prägt. Als einer von wenigen deutschen Mediävisten bewahrte der Autor Distanz zum nationalsozialistischen Regime, weshalb der Historikerverband seinen seit 2011 verliehenen Preis für neu Habilitierte nach ihm benannt hat; bekanntlich war es schwierig, politisch unbelastete Historiker zu finden, die noch dazu wegweisende Forschungsarbeiten vorgelegt hatten, nach denen ein Preis zur Förderung des sogenannten wissenschaftlichen Nachwuchses benannt werden konnte. Das Seminar führt anhand von Erdmann und seinem Werk in die Geschichte des Faches und in das historische Arbeiten ein. Thematisch behandelt werden die Frage nach „heiligen Kriegen“, nach der Sakralisierung der Kriegführung, nach dem Verhältnis von Klerus und Krieg, nach dem Verhältnis des Papsttums zum Einsatz militärischer Gewalt und zuletzt die konkreten historischen Voraussetzungen für den Aufruf Papst Urbans II. in Clermont von 1095, der den Anstoß zum ersten Kreuzzug lieferte. |
Literatur |
Literatur: Erdmann, Carl, Die Entstehung des Kreuzugsgedankens (Forschungen zur Kirchen- und Geistesgeschichte 6), Stuttgart 1935; Riley-Smith, Jonathan, The First Crusade and the Idea of Crusading, London 1986; Harnack, Adolf v., Militia Christi. Die christliche Religion und der Soldatenstand in den ersten drei Jahrhunderten, Tübingen 1905, ND Darmstadt 1963. |
Bemerkung |
Proseminare: Anmeldung über ein Verteilverfahren: 1. Wahlgang: Montag, 04.07.2016, 10.00 Uhr bis Donnerstag, 21.07.2016, 12.00 Uhr; / 2. Wahlgang: Montag, 04.10.2016, 10.00 Uhr bis Donnerstag, 20.10.2016, 12.00 Uhr; jeweils an der Aufsicht der Bibliothek
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