Kommentar |
Unabhängig davon, ob man Theorien funktionaler Differenzierung folgt oder nicht, lassen sich im Laufe gesellschaftlicher Differenzierung gesellschaftliche Bereiche ausmachen, die einer je eigenen Rationalität folgen. In diesen Prozess ist auch Religion eingebunden. Dass sie sich aus gesellschaftlichen Zusammenhängen ausdifferenziert, heißt jedoch nicht, dass sie nicht stets auch in Beziehung zur gesellschaftlichen Umwelt steht. In diesem Sinne geht es in der Vorlesung „Religion im gesellschaftlichen Kontext“ um die Wechselwirkung zwischen Religion und anderen gesellschaftlichen Teilbereichen. Einer genaueren Betrachtung werden die Wechselverhältnisse von Religion und Politik, Religion und Recht, Religion und Wohlfahrt, Religion und Wirtschaft, Religion und Erziehung, Religion und Wissenschaft sowie von Religion und Kunst unterzogen. Dabei bildet das Theorem der sozialen Differenzierung den theoretischen Ausgangpunkt der Argumentation.
|
Literatur |
Literatur: Bourdieu, Pierre (2009): Die Auflösung des Religiösen, in: Ders. Religion: Schriften zur Kultursoziologie 5/hg. von Franz Schultheis und Stephan Egger. Konstanz: UVK, 243-249; Luhmann, Niklas (1997): Die Gesellschaft der Gesellschaft. Frankfurt/M. : Suhrkamp; Schimank, Uwe (2011): Gesellschaftliche Differenzierungsdynamiken – ein Fünf-Fronten-Kampf, in: Schwinn, Thomas; Kroneberg, Clemens; Greve, Jens (Hg.): Soziale Differenzierung: Handlungstheoretische Zugänge in der Diskussion. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, 261–284; Schwinn, Thomas (2013): Zur Neubestimmung des Verhältnisses von Religion und Moderne: Säkularisierung, Differenzierung und multiple Modernitäten, in: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Sonderheft 53/2013, 73-97;Taylor, Charles (2009): Ein säkulares Zeitalter. Frankfurt/M.: Suhrkamp; Tyrell, Hartmann (2008): Soziale und gesellschaftliche Differenzierung: Aufsätze zur soziologischen Theorie. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften. |